Einige werden sich noch erinnern. Es war der Kleinkunstabend der Bundesfahrt in Portugal. Ein paar gut geölte Herrenstimmen des Stammes Sperber betraten die musikalische Bühne des Bundes. Nun, fünf Jahre später, zig Konzertauftritte reifer und um mehrere Preise erfolgreicher, kann man sie auch in den heimischen vier Wänden erleben. Nein, es handelt sich bei diesem edlen Hörgenuss nicht um eine Aufnahme der schönsten Busife-Auftritte der Brühler Jungs. Schlagsaite heißt die muntere Kapelle um Daniel, Dimi und Markus und wer jemals Liveauftritte von ihnen besucht hat weiß, dass man mit dem Label des Akustik-Folks hier zwar richtig liegt, aber es bei weitem noch nicht ganz erfasst hat. Ironischer als ein Wolf Biermann, rauer als ein Reinhard Mey und filigraner als Bob Dylan zirkeln die Jungs ein Debutalbum dahin, das seinesgleichen sucht. Die Texte stammen dabei entweder aus der Feder von Markus Breuer, womit auch der vierte Mann der Band Erwähnung gefunden hätte, oder sie vertonten die Crème de la Crème deutscher Schreiberei. Von Kästner über Klabund bis zu Ringelnatz und Borchert war ihnen nichts heilig. Und das wäre auch Quatsch gewesen. So bastelten sie den Gedichten eine musikalische Hülle, die von den Herren Autoren nicht schöner hätte sein können. Den zahlreichen Besuchern der Konzerte sei an dieser Stelle noch erwähnt: musikalisch bietet die Platte die ein oder andere Überraschung. Kosten wird das Stück gute 10 Euro und ist erhältlich über den PEK oder direkt bei der Schlagsaite (www.schlagsaite.com).
Ach ja, – Überspielte Verlegenheiten- haben sie die Platte genannt und lügen dabei ohne rot zu werden. Aber das ist ja alte Bohémienschule.
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