Vom 18. bis 20. März lud das Deutsch-Polnische-Jugendwerk (DPJW) den DPV zur Pfadfinderkonferenz »Gut Pfad und Czuwaj« ein. Zusammen mit Felix (Stamm Sperber) und Rainer (DPV) habe ich (Daniel, Stamm Hratuga) mich auf den Weg nach Bad Muskau an der deutsch-polnischen Grenze gemacht. Schon in den Zimmern der sogenannten »Turmvilla« ging das Kennenlernen los. Indem alle Teilnehmer in den Zimmern gemischt wurden, konnten schon zu Beginn internationale Freundschaften geschlossen werden. Insgesamt nahmen 35 Teilnehmer, 24 aus Polen und 11 aus Deutschland, an der Konferenz teil. Zunächst stellten Christoph Schneider von der Turmvilla und Thomas Hetzer vom DPJW das Programm der Konferenz vor. Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Chance, sich selbst und ihre Erfahrungen mit Internationalen Begegnungen vorzustellen. Mit mehreren polnischen Volkstänzen wurde abschließend das Abendprogramm eingeläutet. Fast nahtlos gingen die Tänze in eine Singerunde über, wie wir sie kennen.
Mit mehreren polnischen Volkstänzen wurde abschließend das Abendprogramm eingeläutet.
Für den Samstag standen drei Workshops auf dem Programm, die zeitlich parallel verliefen. Der erste war ein Workshop für Mitarbeiter von Verbänden und sogenannten Zentralstellen, bei dem es um die Unterstützung von Pfadfindergruppen bei der Realisierung von Begegnungen ging. Inhaltlich stellte das DPJW verschiedene Angebote vor, von Qualifizierung und Trainings für Leitungsteams, über Sprachanimation, der Vermittlung von Trainern bis hin zur finanziellen Unterstützung aus Mitteln des Jugendwerks. Darüber hinaus bietet das DPJW an, Leitungsteams vor und nach einer Begegnung konkret zu unterstützen. Hierzu kann auch eine Partnerbörse gehören, die auch im Internet weiter ausgebaut werden soll.
Der zweite Workshop beschäftigte sich mit der konkreten Planung einer deutsch-polnischen Begegnung. Hier kamen die zum Teil sehr starken Unterschiede zum Vorschein. Und zwar nicht nur zwischen deutschen und polnischen Pfadfindern, sondern durchaus auch zwischen deutschen und deutschen beziehungsweise polnischen und polnischen Pfadfindern. Bei der Präsentation der Ergebnisse wurde klar, dass die Planung einer Begegnung nicht im Handumdrehen erledigt ist. Dennoch bin ich mir sicher, dass die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten eine Begegnung zu einem unvergesslichen Erlebnis machen und den Aufwand rechtfertigen. Insbesondere in Anbetracht der Bundesfahrt 2012 sollte jeder Stammes- und Gruppenführer sich den Gewinn für seine Gruppe vor Augen führen.
Beim letzten Workshop ging es musikalischer zu. Wir befassten uns mit der »Tradition deutschpolnischer Pfadfinderlieder«. Zuerst wurde nochmal verdeutlicht, wie effektiv bei solchen Begegnungen Lieder sind. Unter anderem wurden die Teilnehmer aufgefordert, Lieder vorzuschlagen, die ihnen selbst und ihrem Stamm gefallen. Die Gruppen sollten in ihren Workshops auch noch einen praktischen Teil zum Abendprogramm beisteuern. Eine Gruppe führte zum Beispiel ein Lagerfeuerritual durch, das bei polnischen Pfadfindern (so nehmen wir es an) weit verbreitet ist. Sonntagmorgen ging es um die Zukunft der deutsch-polnischen Pfadfinderarbeit, und um das, was wir alle dafür tun können. Die Chance in einer gemeinsamen, weltweiten Jugendbewegung zu sein wollen wir nutzen. Die Unterschiede zwischen polnischen und deutschen Pfadfindern, die es gibt, machen die Sache gerade erst richtig interessant. Während wir Uniform und Morgenappell als etwas völlig anderes empfinden, dürften sich die Polen mit unseren Kohten und Jurten, als neue Merkmale und Stile, erst mal vertraut machen müssen. Alles in allem war dieses Wochenende aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Wir haben viel über die Kultur, Lieder und Riten der polnischen Pfadfinder gelernt.
Wir können Euch allen den Kontakt zu polnischen Gruppen empfehlen und raten Euch bei Fragen oder für Hilfestellungen bei der Durchführung von Begegnungen unser Bundesamt anzusprechen. Erste Infos findet Ihr auch beim Jugendwerk unter www.dpjw.org.
Mitreden!