»Ich könnte mal wieder.« »So nen Quatsch, was sollst du da.« »Na ja, ich war ja lange nicht mehr.« »Na und, vorbei ist vorbei.« »Du kennst doch keinen mehr.« »Was sollen die mit dir Altem anfangen?« Als auf dem Bundesthing im Kloster Möllenbeck, direkt bei mir um die Ecke, u.a. die Waldkarpaten als Ziel der Bundesfahrt 2012 festgelegt wurden, stand für mich fest: ich mach es. Nach 18 Jahren wieder an einer Bundesfahrt teilnehmen. Wolfshund Lilly, eine Kreuzung zwischen Karpaten-Wolf und Deutschem Schäferhund, war ebenfalls begeistert. Galt es doch, einen Teil der Heimat näher zu entdecken.
Wolfshund Lilly machte ihren Job gut und gab in vielfältigen Auftritten den zahlreichen Touristen die Möglichkeit, ihren Vorstellungen über den Wolf Ausdruck zu verleihen.
So machten wir uns Mitte Juli auf den Weg. Kurbelten mit dem Land Rover so lala durch die Tschechische Republik und quer durch Polen. Waren etwas vor Beginn des Lagers da. Da es noch nicht so ganz passte, erkundeten wir noch die nähere Umgebung. Wolfshund Lilly machte ihren Job gut und gab in vielfältigen Auftritten den zahlreichen Touristen die Möglichkeit, ihren Vorstellungen über den Wolf Ausdruck zu verleihen. Apropos Touristen: ein Reiseführer von 2006 über die Waldkarpaten: »einsam, wenig Verkehr, wenig Menschen«. Hm…. Häufiger dachte ich eher an ein naturalistisches Phantasialand.
Dann war es soweit: Das Lager begann. Um es vorwegzunehmen: Es war für mich eine Freude, nach zweiundfünfzigjährigem Pfadfindersein Euch zu erleben, Euch beim Auf und Ab des Lageralltags zu zuschauen, auf Eure vielfältigen Fragen nach und über Wolfshund Lilly antworten zu dürfen. Und eine Harmonie zu erleben, die zu meiner Zeit vor gut dreißig Jahren als Ringführer leider nicht immer gegeben war. Ich habe einen lebendigen Bund in Vielfalt und Einheit erlebt. Geduldig hat der eine oder andere –was blieb ihm auch anders übrig – sich meinen philosophischen Ausführungen über das Leben gestellt. Und es war schön, dass Ihr mir das Erfahren eines lebendigen Dialogs zwischen Jung und Alt ermöglicht habt. Gerne habe ich mich auf Euch eingelassen. An dieser Stelle möchte ich alle Inaktiven und Ältere herzlich einladen, sich ebenfalls mal wieder auf den Weg zu machen. Es einfach zu tun.
Gerne seid Ihr eingeladen, wenn Euch der Weg nach Ost-Westfalen führt, mich auf dem Moorhof in Hille zu besuchen und auch den leckeren Kuchen des »kleinen cafes am moore« zu probieren.
Nach dem eigentlichen Lager gab es ja auch noch zahlreiche Begegnungen mit Einzelnen und mit Hajk-Gruppen, da ich noch eine Woche in der Gegend blieb und das ortsnahe Blues-Festival besuchte. Diese Begegnungen waren ein schönes Nachklingen in einem anderen Zusammenhang. Der Weg von Lilly und mir hat uns noch durch die Slowakei, Rumänien, Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro und Kroatien geführt. Nun sitze ich in der Nähe von Rijeka am Strand der Insel Krk, gebe dem Leben in seinen vielfältigen Schwingungen seinen Raum und freue mich, dass die Dinge bei Euch gut bestellt sind. Im Oktober werde ich wieder in Deutschland sein. Gerne seid Ihr eingeladen, wenn Euch der Weg nach Ost-Westfalen führt, mich auf dem Moorhof in Hille zu besuchen und auch den leckeren Kuchen des »kleinen cafes am moore« zu probieren.
Ich wünsche Euch, dass Ihr noch spannende Gestaltungsmöglichkeiten auf den Pfaden des Lebens findet. In diesem Sinne herzlich Gut Pfad und Allzeit bereit.
Mitreden!