Die Deutsche Freischar – Bund der Wandervögel und Pfadfinder ist ein kleinerer gemischter Bund, dessen Mitglieder an ihrem schwarz-roten Halstuch und der »Bauhaus-Lilie« erkennbar sind. Der Bund hat seinen Ursprung in der Jugendbewegung. Die Freischar entstand 1926, als sich einige Pfadfinder- und Wandervögelbünde zusammenschlossen. Damit waren zu dieser Zeit die beiden Hauptströmungen der Jugendbewegung zum ersten Mal vereint. Während des Dritten Reiches wurde der Bund wie alle anderen »bündischen Umtriebe« verboten. Aber er wurde schon 1946 wieder gegründet – interessanterweise von Menschen, die die Vorkriegsfreischar vorwiegend aus Erzählungen kannten.
Die jugendbewegten Grundsätze sind greif- und spürbar, sobald man sich mit Einzelnen oder Gruppen der Freischar auf Fahrt begibt, Pfingstlager gemeinsam verbringt oder einen gemeinsamen Singeabend verlebt. Insbesondere die gemeinsamen Fahrten bilden die Grundlage für das Leben in den Gruppen. Wenn man auf Gruppen der Freischar trifft, merkt man schnell, dass sie aus Individuen bestehen, die die gemeinsame Idee des Lebensbundes verbindet. Jeder hat dabei seine eigenen ganz individuellen Vorstellungen, für die er/sie eintritt und damit die Gruppe bereichert.
Ganz wichtig für die Gruppen und Feste der Freischar ist das gemeinsame Singen. Vielleicht nicht ganz so laut und dominant wie bei manch anderem Bund … Aber wenn man in die Singerunden schaut, die sich an nächtlichen Feuern auf der Waldeck oder in anderen überbündischen Kreisen finden, sieht man oft in der zweiten Reihe gute Sänger und Gitarristen mit einem schwarz-roten Halstuch. Sie bringen bis in die Morgenstunden immer neue Lieder in die Runde ein – oder trauen sich, auch die alten Lieder auszupacken. Auch die etwas leiseren und nachdenklicheren Töne kommen aus dem Kreis und bereichern die Runde. Und die können lang sein, ausdauernd, bisweilen laut und bis es wieder hell wird! Bei den Vorbereitungstreffen zum Hohen Meißner 2013 trifft man ebenso die schwarz-roten Halstücher, die sich unermüdlich darüber den Kopf zerbrechen, wie das Hohe-Meißner-Lager für alle zu einem gemeinsamen, unvergesslichen und lebensbereichernden Erlebnis werden kann.
Man kann sicher sagen, dass die Freischar ein bunter Haufen ist, der sich immer wieder mit den eigenen Grundsätzen und dem eigenen »Wollen« beschäftigt, aber nie den Blick über den »Tellerrand« vergisst.
Mitreden!