Im Büro in der Neuen Maastrichter Straße ist nicht nur das Bundesamt des DPBMs zu Hause, sondern auch des DPVs, der als »Aushängeschild« dient.
Seit gut einem Jahr hat unser Bund eine neue Bundesführung. Doch das ist nicht alles, was sich in den »Führungsetagen« unseres Bundes getan hat. Auch das »Pfadfinder-Bundesamt Köln e.V.« segelt nun schon seit fast einem halben Jahr unter neuer Führung: Udo hat nach ebenso erfolgreichen wie unzähligen Jahren das Amt des Vorsitzenden niedergelegt und wurde dabei von Ingo beerbt. Besser gesagt, dieser wurde durch die Mitgliederversammlung des „Pfadfinder-Bundesamtes Köln e.V.“ in Udos Fußstapfen hinein gewählt. Für den haddak war dies alles Grund genug an der »Neuen Maastrichter Straße« vorbei zu schauen und die drei Vorstandsmitglieder Ingo, Lawinchen und Jürgen zu treffen.
Was das Bundesamt macht, ist kein Geheimnis. Und dennoch: So recht wissen tut es keiner. Blickt deshalb mit uns kurz hinter die Kulissen. Wichtig ist es, grundsätzlich zwischen dem »Pfadfinder-Bundesamt Köln e.V.« einerseits und dem »Bundesamt« andererseits zu unterscheiden.
Ersteres ist ein Verein, dessen Vorstand – wie schon erwähnt – dieses Jahr neu gewählt wurde. Dieser Verein wurde 1983 gegründet, damit es einen »Rechtsträger« für die Bundesaktionen und Bundeseinrichtungen gibt. Das hat einen großen Vorteil: wenn z. B. bei der Bundesfahrt LKWs für den Materialtransport gemietet werden und die Bundesfahrt – weshalb auch immer – doch nicht zu Stande kommt, bezahlt der Verein die ausstehende Leihgebühr und nicht derjenige, der die LKWs angemietet hat. Kurz gesagt: bei Bundesaktionen haftet finanziell erstmal der Verein und nicht der einzelne Leiter der Aktion. Deshalb verwaltet das »Pfadfinder-Bundesamt Köln e.V.« auch das gesamte Bundesvermögen. Es stellt sicher, dass das von Bundesführung und Bundesplanungsrat gewünschte Jahresprogramm finanziert und umgesetzt werden kann. Darüber hinaus kümmert es sich um einen Versicherungsschutz und einiges mehr.
Der Verein besteht aus 17 Mitgliedern, die auf jedem zweiten Bundesthing neu gewählt werden. Alle Arbeiten im „Pfadfinder-Bundesamt Köln e.V.“ werden ehrenamtlich geleistet.
Auf der anderen Seite haben wir das Büro »Bundesamt«. Es dient vornehmlich als Kontaktstelle und Ansprechpartner. Insbesondere Behörden oder andere Verbände können sich an das »Bundesamt« wenden. Darüber hinaus erstellt bzw. organisiert es den Versand von Rundschreiben, Einladungen und sonstigen Schriften (wie das Wölibu). Im Gegensatz zum »Pfadfinder-Bundesamt Köln e.V.« werden die Leistungen des Bundesamtes bezahlt. Allerdings wird dieses »Bundesamt« von mehreren Vereinen getragen, so dass der Bund hier nur gezielt Leistungen »einzukaufen« braucht.
Beide Institutionen werden von Pfadfindern für Pfadfinder geleitet. Dennoch, das Spannungsfeld, in dem Ingo, Lawinchen und Jürgen agieren, scheint nicht immer als Gleichung sauber auf zu gehen. Zu verschieden ist Büro und Kohte und das nicht nur aus der Perspektive eines Innenarchitekten. Und so klingen auch immer wieder im Gespräch die zwei Seelen in der Brust durch. Wichtig sei es einem zwar noch auf Fahrt zu gehen, aber „als Institution Bundesamt muss man drauf achten, was der Bund möchte“ . Ist für das »Bundesleben innovatives Arbeiten wichtig« , so müsse für das »Bundesamt Kontinuität in die Waagschale geworfen werden«. Interessant ist dabei immer wieder zu sehen, wie die drei das Verhältnis von Bund und Bundesamt skizzieren und dabei einen Arbeitsethos an den Tag legen, der wohl mit protestantisch am schönsten umschrieben ist. Keine »Aufsichtsbehörde« wolle man sein, sondern »letztlich nur ein Dienstleister für den Bund« , der »die Räder am laufen hält«. Dem Bild des Räderwerks wird auch an anderer Stelle gefolgt, wenn über das Bundesamt von »Strukturen« und »Automatismen« gesprochen wird, die die »Praxis des Bundeslebens« besser funktionieren lassen.
Dabei scheint das Spannendste zu sein, wie denn genau die Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis verläuft. So ist es zum einen zwar der Anspruch, sich »dem Wollen des Bundes anzupassen«, so weiß man aber auch umgekehrt, dass der gemeine Pfadfinder nichts genaueres vom Bundesamt weiß und höchstens »denkt, dass ist ´nen Büro, wo man hingehen kann, ´ne Postadresse« . Es geht also um den Informationsfluss zwischen den »Polen«. So ist es explizites Ziel den »Erfahrungsschatz aus Berufsleben und pfadfinderischer Arbeit« produktiv einzubringen und »Informationen fließen zu lassen und zu unterstützen«.
Man will nicht Aufsichtsbehörde, sondern Dienstleister sein.
Dies heißt dann aber auch mal in der »Abhängigkeit zwischen Geld und Tun« einen »Kontrapunkt« zu bilden und – zu rufen: »Hallo, halt!« . Dabei ist die Mitgliederversammlung aber immer bemüht, diese altersweise Kompetenz wieder durch nachwachsende Persönlichkeiten des Bundeslebens aufzufrischen. Ergänzend ist »deswegen auch jeder Bundesführer zwingender Bestandteil des Pfadfinder-Bundesamtes«. Und die eine oder andere wird die drei auch schon persönlich kennen gelernt haben: Sie befinden sich nämlich momentan on Tour zu allen Ringthings, um sich vorzustellen und etwas mehr Transparenz in die Institution Bundesamt zu bringen.
Der haddak wünscht dem Bundesamt auch in Zukunft erfolgreiche Arbeit und hofft mit ihm zusammen, dass die manchmal trockene Welt der Bürokratie und die Dynamik eines Jugendbundes sich noch oft fruchtbar ergänzen werden.
Die Zitate entstammen einem Gespräch mit dem Vorstand des „Pfadfinder-Bundesamtes Köln e.V.“
Mitreden!