- November 2007, Jugendburg Bilstein. Es ist Bundesthing und ich bin dabei. Als neue Redaktion des haddaks haben wir uns entschieden, unsere erste Ausgabe und uns selbst vorzustellen. Da bin ich nun also, umgeben von Prominenz aus der ganzen Republik, auf dem Bundesthing des DPB Mosaik. Es ist tatsächlich bewegend in diesem Kreis das Bundeslied in der Eröffnungsrunde singen zu dürfen. Das ist schön. Das Thing selbst ist ernüchternd, anderthalb Stunden lang: Namentliche Vorstellung von 50 Delegierten, Berichte von Bundesführung, Bundesamt, Ringführern. Alles inhaltlich interessant, aber Feuer hat das nicht.
Anschließend der Höhepunkt des Things: Wahl der neuen Bundesführung. Hier zeigt sich in stehenden Ovationen der Respekt, den Toni sich in den letzten Jahren erarbeitet hat und auch Thomas wird vom Bund begeistert begrüßt. Ein Wermutstropfen bleibt: Fünf – dank geheiner Wahl – anonyme Neinstimmen von 45 (11%).
Ein zweiter Höhepunkt folgt auf dem Fuße: Eine Diskussion über unsere Kluftfarbe. Eingebracht und in den vorhergegangenen Wochen und Monaten im Bund intensiv diskutiert wurde ein Antrag, die Farbe der Kluft auf Blau zu ändern. Konsens ist: »Gut, dass wir drüber geredet haben, aber nein, danke«. Geführt wird die Diskussion erstaunlich ruhig, fast unemotional (siehe auch Storchs Artikel in dieser Ausgabe). Der Abend vergeht dann mit Singen (eher wenig) und Gesprächen (eher viel). Die Möglichkeit, sich mit verschiedensten Menschen, gerade aus anderen geographischen und ideellen Gegenden des Bundes auszutauschen, wird wahrgenommen, Freundschaften werden gepflegt.
Am Sonntag dann die Entscheidung übers Bundesfahrtenziel 2009: Erst darf jeder Delegierter mit einem Dartpfeil auf eine Europakarte werfen. Mangels sportlicher Kompetenz wird das Ergebnis angezweifelt, die nächste Bundesfahrt hätte uns auf eine Bohrinsel oder einen Tanker geführt. In einer klassischen Abstimmung über Regionen und Länder wird in drei Abstimmungen Finnland als Ziel gewählt.
Auch eine Arbeitsanweisung zur Feststellung einer Bundeskultur wird in die Ringe gegeben, mit dem Auftrag, diese bis zum Bundesplanungsrat 2008 zu bearbeiten. Bemerkenswert hierbei: Die Diskussion zu Stil und Kultur unseres Bundes wird erstmals seit 2001 in ein konkretes Modell gepackt. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.
Schon um 13 Uhr endet das Bundesthing mit der Abschlussrunde. Was bleibt? »Bund« wird im Bund selber gemacht, von den Menschen und auf Aktionen. Ob sich das Bundesthing als Träger von Bundesgedanken und -feuer eignet, sei jedenfalls dahin gestellt. Leider trägt es allzu oft den Charme einer vereinspolitischen Notwendigkeit.
Mitreden!