Nach dem Explorislager vor drei Jahren freute ich mich auf mein zweites DPV-Lager, ein Lager für die »Großen und Verantwortlichen« der Stämme und Bünde. Von Kassel angereist, traf ich bereits abends in Stammen auf viele bekannte Gesichter aus Stamm, Bund und Verband. Bei dem Begrüssungs- kreis mit allen Kanuten und Radlern, die von diesem Ort die morgige Anwanderung starteten, wurde noch einmal das Fahrtenlied mitsamt Choreografie einstudiert. An diesem Abend ging es auch schon früh ins Bett, um am nächsten Morgen fit zu sein, denn wir erwarteten ein tolles Programm. Nach einem gemeinsamen Frühstückskreis und Einweisung bzw. Bootverteilung ging es auch schon los: 6 km, jeweils drei Personen in einem Boot, die Diemel runter. Unterwegs ließen wir uns bei Sonne durch die Strömung gleiten, lieferten uns kleine Wettrennen mit anderen Booten oder hängten uns für Haribo-Sessions aneinander. Schließlich erreichten wir den Treffpunkt und zogen die Kanus aus dem Wasser – das hat Spaß gemacht! Nun hieß es für uns herumzusitzen und nach und nach die anderen Anwanderer mehr oder weniger stürmisch zu begrüssen, wobei die Kamelreiter wohl die meiste Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Nach Mittagessen und Kuchen wurde die letzte Meile freigegeben und mit einem kurzen Film eröffnet. Der nun folgende Weg war eine Reise durch die Geschichte des DPV, welche sorgfältig mit Plakaten aufbereitet wurde. Viele Posten waren interaktiv, sodass man sie mit allen Sinnen erfahren konnte, wie zum Beispiel dem »Herzen lauschen«, sich auf Bildern verewigen, sich zuzuprosten etc. Am Ende des Weges konnte man anhand der Länge der – bei mir zugegebenermaßen kurzen – Perlenkette erkennen, wer bereits auf wie vielen DPVLagern dabei gewesen war. Dies ermunterte uns, sich an die Erlebnisse und vor allem an die entsprechenden Fahrtenlieder zu erinnern und sich die prägnantesten Anekdoten davon zu erzählen. Am Wasserschloss Wülmersen warteten am folgenden Nachmittag und Abend noch zahlreiche Aktionen, die in meiner Erinnerung als ein großes, buntes, fröhliches und manchmal sehr feierliches Treiben existieren. Zum einen waren dort die »Impulse « (vielfältige AGs zum Mitmachen oder Zugucken), die Massenperformance – bei welcher der gesamte DPV das Fahrtenlied mit tänzerischer und instrumentaler Unterstützung vor der Burg zum Besten gab, das wunderbar leckere und aufwendige Festessen, der förmliche Teil der Feier mit Glückwünschen und Verleihung des Schroedel-Preises im Burghof, das Sortierspiel und anschließend die besinnliche Feststunde in der Dämmerung. Außerdem das Konzert in den Ruinen und die Feier mit Singerunde in der Jurtenburg, die bis zum nächsten Morgen andauerte, sowie die Aufregung über das geheimnisvolle Bild auf dem Rasen. Zu diesem Spektakel schaffte der Ort des Wasserschlosses Wülmersen eine besondere Atmosphäre.
Sonntags morgens nach dem Abbau, Frühstück und dem Abschiedskreis machten sich alle Teilnehmer auf den Weg nach Hause, zurück in alle Ecken Deutschlands. Insgesamt war es eine schöne Fahrt, die mir noch lange als eine prächtige Feier zum 40. Geburtstag des DPVs in Erinnerung bleiben wird.
Mitreden!