basti, du hattest die Idee, den Stamm Monte Veritá zu gründen. Wie kam es dazu?
Der erste Impuls kam mir im Herbst 2013. Ich war früher im DPB (Deutscher Pfadfinderbund) als »Pimpf« und Gruppenführer ca. 8 Jahre lang aktiv, bin mit 20 dann wegen persönlicher Differenzen ausgetreten. Damit war ich aber niemals glücklich und die Pfadfinderei an sich fehlte mir sehr.
Mit 25 Jahren dachte ich mir: Entweder du machst jetzt nochmal was in dem Bereich, oder nie mehr. Ich entschied mich für jetzt und lud mit einem mystisch formulierten Brief andere ehemalige Pfadfinder, Freunde und Leute, die ich mir gut dabei vorstellen konnte, auf eine Fahrt ein. Die Resonanz war überwältigend. Wir waren ca. 15 Leute. Ich hatte mir vom DPSG Stamm Scheuburg aus Mönchengladbach extra 2 Kohten ausgeliehen und wir fuhren in die Eifel. Es war einfach ein verdammt cooles Wochenende. Die Leute waren begeistert und wollten bald wieder auf Fahrt gehen, also gab es die nächste Fahrt dann im Frühling. Dabei äußerte ich dann bereits die Idee einen richtigen Stamm gründen zu wollen und forschte nach, wie die Anderen das sahen. Sukzessiv ließ ich dann die Ideen einfließen. Um einen geeigneten Bund zu finden, schaute ich mich dann um und stieß eigentlich relativ fix auf den DPBM.
Hattet ihr Hilfe beziehungsweise habt ihr Hilfe vom Bund benötigt?
Die größte Hilfe war wahrscheinlich unser Bundesführer Storch. Als ich die E-Mail ans Bundesamt schrieb, ob man »mitmachen« könnte, erhielt ich sehr schnell eine Antwort. Storch lud mich zu sich nach Hause ein, wo er mich schon eine Woche danach mit Steini empfing. Wir sprachen quasi den ganzen Abend über die Möglichkeit einer Neugründung eines Aachener Stammes. In der Folge war Storch für mich wie eine Notruf Hotline..
Ansonsten kann ich hier gefühlt tausend Leute und Stämme aufzählen.. Ich denke, es ist wichtig, mit vielen Leuten über seine Vorhaben ehrlich zu reden, dann kommt Unterstützung und Hilfe von ganz alleine.
Hast du noch Tipps, Ideen oder andere Vorschläge, die du anderen, die auch überlegen, einen Stamm zu gründen, mit auf den Weg geben möchtest?
Lieber potentieller Stammesgründer,
ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, wie viel Arbeit auf dich zukommt – doch denk daran: was man einmal anfängt, das zieht man auch durch! Es werden Tage kommen, da fragst du dich, warum du das eigentlich machst; es werden Tage kommen, an denen du dir vorstellst, wie es mit mehr Unterstützung laufen würde; du wirst Leuten hinterherlaufen müssen; und dich oft ärgern. Doch wenn du das durchziehst, bekommst du viel mehr zurück. Es sind die besonderen Momente mit deinem Stamm, die dir vor Augen führen werden, wie sehr es sich gelohnt hat am Ball zu bleiben. Du wirst viel alleine machen müssen, doch mit einigen Leuten, die du um dich scharst, wird die Sache angenehmer. Gib ganze Arbeitspakete ab und selbst wenn nicht das dabei rauskommt, was du dir vorgestellt hast, versuch damit zufrieden zu sein.
Mitreden!