Nahezu alle Stämme kennen das Problem: Heringe verschwinden. Ob in der Erde vergessen, beim Herausziehen verbogen oder von Stollentrollen gefressen, sie verschwinden einfach. Und nicht jeder Stamm hat das Geld, alle paar Monate neue Heringe zu bestellen, ein Satz Heringe für eine Kohte schlägt da schon mal mit 30 € zu Buche. Warum also nicht mal die Heringe selber bauen? Das ist einfach, geht schnell von der Hand und spart vor allem Geld. Das Wichtigste an einem Hering ist der Schaft, bestehend aus einer T-Stahl-Profilleiste. Solche Leisten finden sich für sieben bis acht Euro pro Meter in jedem Baumarkt. Mit einer handelsüblichen Eisensäge lassen sich diese Leisten leicht in 30cm lange Heringe zersägen, indem man einen Teil gerade absägt und das andere Ende zuspitzt. Perfektionisten schleifen diesen Rohling dann noch mit dem Bandschleifer ab, was aufgrund des Funkenfluges auch noch sehr viel Spaß macht.
Theoretisch ließe sich ein solcher Hering bereits in den Boden rammen, allerdings ist die Gefahr, dass die Abspannschnur oben wegrutscht, noch recht groß. Doch auch das Problem lässt sich leicht beheben, wenn man einen Querstift einbaut. Zu diesem Zweck bohren wir ein Loch, dessen Durchmesser ein wenig größer ist, als der einer von euch besorgten Gewindestange. Diese auf ca. 5cm gekürzte Gewindestangenstücke schiebt man durch das Loch und fixiert sie an jeder Seite mit einer Mutter. Gewindestangen kriegt meterweise man für unter zwei Euro in jedem Baumarkt, es addieren sich allerdings noch die Kosten für passende Muttern. Rechnen wir also einmal durch: Stahlkosten für einen Hering belaufen sich auf etwa 1,50€ plus aufgerundet etwa 0,50 € Kosten für das restliche Material. Die Kosten sind somit ein gutes Drittel weniger als für fertige Heringe und zusätzlich hat man ein hervorragendes Heimabendprogramm.
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