Drei Tage nach der Fahrt und deine Knie schmerzen? Du merkst jeden einzelnen Wirbel am nächsten Morgen nach einer Nacht auf dem harten, kalten Waldboden? Ist der Rucksack nicht eigentlich zu schwer? Die Gasflasche einseitig getragen und jetzt zieht es im unteren Rücken? Deine Arbeitskollegen oder Mitschüler schauen dich lächelnd an und wissen schon, wenn du die Tür rein kommst, dass du am Wochenende wieder auf Fahrt warst. Du hast nämlich Augenringe bis zu den Mundwinkeln und gehst krumm zum Schreibtisch? Schon wieder?
So lassen sich Rücken, Knie und Schultern schonen. Die Augenringe verstehen sich natürlich von selbst.
1. Schritt – Rucksack packen
Sicherlich hast du damals in der Meute oder auch als Sippling mal das Thema Rucksack packen besprochen. Erinnerungen? Socken und Handtuch nach unten und die schweren Dinge nach oben? Nicht ganz. Die schweren Dinge kommen nach unten und nah an den Rücken. Die Hüfte kann das Gewicht besser halten als die Schultern. Wichtig ist dabei der Beckengurt, also schaut, dass euch der Rucksack nicht nach hinten zieht und ihr deswegen einen Buckel zum Ausgleichen machen müsst.
2. Schritt – Bus ausladen
Ihr seid auf dem Lagerplatz angekommen und jeder hilft das Material aus dem Bus auszuladen. Dabei gelten die Regeln des richtigen Hebens. In die Knie gehen, Gesäß nach hinten raus schieben, Bauchmuskeln anspannen, Material nah am Körper hochheben.
3. Schritt – Zeltmaterial tragen
Beim Tragen von schweren Dingen ist es wie beim Heben. Bauchmuskeln anspannen, Material nah am Körper und den besten Ausgleich erreichen. Wenn ihr zusammen z.B. eine Kiste tragt, solltet ihr auch mal die Seite wechseln und auf ein gleiches Tempo achten.
4. Schritt – Aufbau
Seid ihr beim Zeltaufbau angekommen, müssen ja auch unter anderem die Heringe in den Boden. Wie bei allen Tätigkeiten, bei denen Kraft benötigt wird, heißt es, die beste Hebelkraft zu nutzen. Diese erreicht ihr über einen langen Hebelarm beim Einschlagen der Heringe, somit mit einem gestreckten Arm. Hier holt ihr eine unterstützende Kraft aus dem Körper und der Unterarm muss nicht allein arbeiten. (Schuhe wären hier natürlich von Vorteil, um sich nicht andere Verletzungen zuzuziehen.)
5. Schritt – Kochen
Nach dem anstrengenden Tag ruft ein deftiges Essen. Auch hier könnt ihr auf eure Gelenke achten. Am besten ist eine Arbeitsplatte auf eurer Höhe. Stellt die Töpfe bzw. den Gasherd nicht auf den Boden, schnibbelt die Zwiebeln nicht mit gebeugtem Rücken im stehen, sondern setzt euch am besten als Alternative an den Tisch oder vor die Arbeitsplatte. Wie wäre es denn, falls das Warten auf das kochende Nudelwasser zu lange dauert und alle anderen Aufgaben erledigt sind, mit ein bisschen Bewegung. Kniebeugen, auf einem Bein stehen für mindestens 30 sec. – oder dehnen der Muskulatur.
6. Schritt – Singerrunde
Abends in den Singerrunden kann man sich endlich vor dem Lagerfeuer lümmeln. Richtig. Hier kann man keine Sitzposition als richtig oder falsch bezeichnen. Setzt euch, wie es passt, aber wechselt immer wieder mal. Auch wenn ihr dann ausseht wie ein „Zappelphilipp“, egal, eurer Wirbelsäule tut die abwechselnde Bewegung gut. Wie wäre es, zwischendurch ein oder zwei Lieder im Stehen zu singen? Oder mal ein Bewegungslied?
7. Schritt – Nachtruhe
Für eine gute und erholsame Nacht kannst du selbst etwas tun. Gerade hier ist die Unterlage entscheidend, denn wie im Bett zu Hause, ist die Matratze das A&O! Wichtig ist auch die Unterlagerung des Kopfes, also spart nicht am Kopfkissen oder am dicken Pulli. Liegt der Kopf zu hoch oder zu flach sind Nackenschmerzen und Verspannungen im Schulterbereich vorprogrammiert. Grundsätzlich gilt hier aber vor allem die Individualität, also lasst euch nicht beirren, wenn die anderen euch als Prinzessin bezeichnen. Alles, was euch dann noch von einer erholsamen Nacht abhalten könnte, wären störende, schnarchende Zeltmitbewohner oder verirrte Mücken.
8. Schritt – Morgensport
Am nächsten Morgen trotzdem ein bisschen zerknautscht? Wie wäre es mit einer Runde Laurenzia oder einem Lauf um den Lagerplatz. Den Sonnengruß im Schlafanzug, um aus der Kothe herauszukommen, beim Zähneputzen noch schnell ein paar Kniebeugen und beim Warten vor der Toilette den Hampelmann machen. Ein Tänzchen in der Morgenrunde, verträumt und frei wie die Hippies.
Alles Gute für die nächste Fahrt und zu Risiken und Nebenwirkungen lest den haddak oder fragt euren Arzt oder Physiotherapeuten.
Mitreden!