Niemals geht man so ganz

Die »alte« haddak Redaktion geht von Bord, schaut zurück und ganz weit nach vorne

Alles begann mit einem Anruf. Ob ich denn nicht Interesse hätte den haddak zu machen. Nein, sagte ich, ich habe gerade mein Studium beendet, bin somit ganz der ungeschminkten Realität der Brotlosigkeit ausgesetzt und kann einfach nicht sagen, was mit meiner Zukunft ist, werde also nicht Verantwortung übernehmen, die ich nicht halten kann. Sechs Jahre und zwölf Ausgaben später bleibt mir zum Glück ein solcher Anruf erspart. Dies ist die dritte Ausgabe in denen sich die Redaktion aus Veteranen der vergangenen sechs Jahre mit neuen und wagemutigen Recken zusammenstellt. Und als wäre es so geplant gewesen, sind nun alle Weichen gestellt, dass der haddak nun endgültig mit Pauken und Trompeten, materialisiert in dieser güldenen Ausgabe, hinüber geht, die alten Ufer verlässt und mit der neuen Mannschaft neue luftige Luftschlösser baut.

Bei unserem ersten Redaktionstreffen im Jahr 2006 – Thomas lockte mich dort hin mit dem Vorwand, es ginge eigentlich nur um ein lockeres Brainstorming, man wolle den haddak ja nicht einschlafen lassen – bauten auch wir Luftschlösser, die aber eher der Naivität unseres Tuns geschuldet waren. Als dann unsere erste Ausgabe auf dem Bundesthing präsentiert wurde, waren wir eigentlich am meisten über uns selbst verblüfft, dass es dann doch irgendwie geklappt hat dieses knall grüne Heftchen zur Welt zu bringen. Mit den Ausgaben wuchs dann die Erfahrung. Es entstand Routine und die Abläufe die eine Ausgabe verlangt, schufen eine Normalität, die dem Verhältnis meiner Oma zu ihrem weltbesten Käsekuchen gleicht – alle Zutaten stimmen, alle Handgriffe sitzen und die Backzeit ist mit der inneren Uhr synchronisiert. Aber was bei meiner Oma eine Stärke ist, dass der Kuchen einfach jedes Mal aufs neue gleich fluffig und einfach köstlich ist, wird bei einer Zeitschrift schnell zu einer Schwäche. Für Experimente ist meine Oma nämlich nicht bekannt. Da kommt die Nachhut gerade recht. Gerade recht um die alte Mannschaft aus ihrer Selbstgenügsamkeit zu holen.

Eine Bundeszeitschrift ist eher ein Fass ohne Rand.

Eine Bundeszeitschrift ist kein Fass ohne Boden. Nichts versickert, alles bleibt drin. Eine Bundeszeitschrift ist eher ein Fass ohne Rand. Es kann sich endlos füllen, endlos draus geschöpft und endlos neu durchmischt werden. Die Möglichkeiten einer Bundeszeitschrift sind so endlos wie der Bund selbst. Sie ist so offen wie man es selbst zulässt. Die neue Redaktion, immer im direkten Austausch mit dem Bund und seinen Mitgliedern, wird dieses Fass mit neuen Inhalten füllen und darauf freuen wir uns alle.

Zwei Ausgaben pro Jahr mit jeweils 44 Seiten, das geschieht nicht von alleine.

Eine Zeitschrift ist immer nur so stark wie der Bund sie macht. Er muss sie mit gestalten und mitfüllen. Genauso wichtig ist es aber sie zu unterstützen wo es nur geht. Ein gutes Wort und ein Danke ist mehr als eine Kleinigkeit. Das Erscheinen des haddaks auf dem Busife ist für Redaktion wie für Bund immer etwas ganz besonderes. Hunderte von Pfadfindern versunken in die neue Ausgabe zu sehen, ein Lachen und ein »Hast das schon gelesen?«, das sind die Momente, weswegen man diese ganze Arbeit auf sich nimmt. Keiner sollte vergessen: Zwei Ausgaben pro Jahr mit jeweils 44 Seiten, das geschieht nicht von alleine. Termine und Treffen müssen gefunden und vorbereitet werden, Artikel müssen geschrieben und viele Emails – bittende, erinnernde, dankende – müssen verschickt werden. Bilder müssen gesucht, Zeichnungen gezeichnet werden. Inhalte müssen abgesprochen, korrigiert und gelayoutet werden. Dass wir seit Jahren eine solche Zeitschrift haben ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Bünde würden es sich wünschen so etwas zu haben. Dass dies so ist, ist Euch allen zu verdanken, eurer Zu- und Mitarbeit und auch eurem guten Zureden, den netten Feedbacks und eurer ansteckenden Freude. Dass es so bleibt ist aber ganz besonders der neuen redaktionellen Mannschaft zu verdanken, die sich dem haddak und allem was damit zusammenhängt verschrieben hat. Ihnen wollen wir an dieser Stelle ein Danke für ihren schon erbrachten und noch kommenden Einsatz sagen und euch allen für die Unterstützung die ihr uns in den letzten Jahren entgegengebracht habt.

Wir sehen uns auf den kommenden Busifes beim haddak lesen!

Eure »alte« Redaktion – Erny, Clio, Johannes, Krista, Stefan, Tom und WT

Online ist dir nicht retro genug? Kein Problem, du findest den Artikel auch im haddak 1/2013 von Seite 40 bis Seite 41.

Wir haben den Artikel mit den folgenden Schlagworten versehen:

Mitreden!

Stark! Du willst einen Kommentar schreiben! Bitte denk dran, dass wir Kommentare moderieren und unsere Website kein Ort ist, um irgendwelche Leute öffentlich zu beleidigen. Auch Spam filtern wir direkt raus. Also, lass witzige Tablettennamen und URLs aus deinem Benutzernamen und respektiere die anderen Kommentatoren und trage stattdessen zu einer tiefsinnigen und persönlichen Diskussion bei. Besten Dank für's Vorbeischauen!