In unserem Praxisteil zeigen wir Euch dieses Mal die Herstellung eines fast vergessenen Klassikers: Das AB-Päckchen (AB = Allzeit Bereit) war schon zu Zeiten nützlich, als man noch Pfennigstücke für die Telefonzelle brauchte. Auch wenn dieser kleine Helfer schon fast altmodisch wirkt, ist er immer noch nützlich: Denn solange wir noch auf Fahrt fahren und in der Wildnis in Zelten wohnen oder rumtoben und Knöpfe an unseren Klufthemden verlieren, so lange ist auch das gute alte AB-Päckchen allzeit bereit.
Material & Werkzeug
Ein Stück festes Leder (etwa 36 x 28 cm) oder z. B. Kohtenstoff, fester Zwirn, 4 möglichst klarsichtige Filmdosen, ein Stück dünne Webschnur oder Lederband (ca. 12 cm), einen kleinen Holzknebel mit vorgebohrtem Loch, Nähnadel, Fingerhut, Schere, eine Lochzange. Ihr könnt eine Schablone für die auszuschneidenden Stücke vorbereiten. Dafür könnt Ihr eine vergrößerte Kopie der Skizze (233%) als Vorlage verwenden.
Die Arbeitsschritte
Mit Hilfe der Pappschablonen werden die Außenkanten des AB-Päckchens auf das Leder übertragen und dann ausgeschnitten. Die gestrichelten Linien der Skizze sind die Faltmarkierungen, an denen quasi geknickt wird. Die äußere durchgezogene Linie ist die Ausschneide-Kante. Feld A/B und Feld C sind die zwei Stücke, die aufgenäht werden und als Halterung für den mittleren Bereich und die vier Filmdosen dienen. An den gekreuzten Linien kann man nun die Vorlöcher stecken.
Achtung: Wenn das Leder sehr hart ist, muss, um mit der Hand nähen zu können, vorgebohrt werden. Dann werden zunächst die beiden Stücke A/B und C der Innenseite angenäht. Danach folgen die vier Ecken der Mappe. Am Ende setzt man mit der Lochzange zwei Löcher durch die Halterung A und die Außenseite, möglichst nah an der Naht. Dort wird nun die Webschnur durchgezogen und an der Vorderseite des Mäppchens zusammengenäht. Am anderen Ende der Webschnur wird der Knebel festgenäht. Dann schneidet man die markierten Schlitze für den Knebel ein und setzt an jedes Ende ein Loch, damit diese nicht weiter ausreißen können.Hier noch ein paar nützliche Dinge, die Ihr in Euer AB-Päckchen packen könnt: Pflaster, Klebeband, Papier, eine Pinzette, Kreide, Kerzenstummel, Streichhölzer und eine Reibefläche (Tipp: Wenn Ihr die Streichhölzer einwachst werden sie wasserfest) sowie Nähzeug: Nadeln (am besten auf ein Stückchen Stoff pieksen), Sicherheitsnadeln, Knöpfe, Stecknadeln, Garn, Nägel, 1 Meter Schnur mit Knoten (alle 10 cm) als Maßband – ach so: und ein paar Münzen für die Telefonzelle. Die wird sich sicher freuen, noch mal Besuch von einem Pfadfinder zu bekommen!
Ja, und schon ist Euer eigenes AB-Päckchen fertig! Viel Spaß damit auf Fahrt – und denkt an uns, wenn es Euch nützliche Dienste erweist!
Mein AB-Päckchen war entsprechend etwas größer und auch der Inhalt war differenzierter:1957 als Jungpfadfinder war das“ AB “ die große Mode-und auch Pflicht bei Fahrten und Hikes es mitzuführen: Bei mir waren auch noch (zum Fahrtenmesser) ein kleines Taschenmesser drin mit Ahle u.Glasschneider. ein Mini-Sort. Angelhaken mit Silk ca.20m -z.Fischen, das Silk konnte auch sonst gut gebraucht werden. 2 -3 Hemdenknöpfe u.kompl.Reisenähwerkzeug (mit Nagelschere), 1 Reisezahnbürste- 2 Schmerztabletten (Aspirin). Später dann ein Sturmfeuerzeug statt Streichhölzer und ein kompl. Erste Hilfe Reiseset.Dafür ging die kleine Taschenlampe nicht mehr rein(die kam mit Reservebatterien in den Rucksack/Außentasche)-ferner eine Dose Schoka-Cola und Dextro-Traubenzucker als Notproviant. So fahre ich auch noch heute….