Wenn wir in den ersten Singerunden unseres Pfadfinderdaseins sitzen, sind wir meist vollauf damit beschäftigt, die richtige Seite im Liederbuch zu finden, bevor das Lied schon wieder vorbei ist. Manchmal haben wir als kleiner Wölfling gar nicht erst verstanden, was die großen da überhaupt singen. Erst recht nicht, wenn es auch noch eine andere Sprache ist. Dann kommt die Zeit des Lernens, erst der Refrain, danach das ganze Lied. Und irgendwann, 1.000 Singerunden später, können wir entspannt einen ganzen Abend lang durchsingen, ohne einmal in den Text zu schauen. Doch wann in dieser Entwicklung erkennen wir, worüber wir singen? Oder wohin wir singen? In einem Abend musizieren wir uns oft einmal durch Europa, meistens ganz ohne es zu merken. Anne Kaffeekanne ist noch einfach. Aber wisst Ihr, wo genau im ew’gen Schnee stolz der Kasbek thront? Oder wo Mond um Mond die Drau hinunterfließt? Wo die filles du forges herkommen? Und wer könnte schätzen, wie lange man braucht, um mit zwei Pistolen und einem Pferdchen bis Nischni Nowgorod zu traben? Dies hier ist ein kleines Plädoyer fürs Hinhören beim Singen und eine Anregung, einmal den Atlas aufzuschlagen und mit dem Finger über die Karten zu reisen, damit wir in der nächsten Singerunde wissen, wohin das Lied uns mitnimmt.
Kopfreise
Geographie der Lieder
Ein Artikel aus dem haddak 2/2009 aus der Rubrik Manege. Du brauchst etwa 1 Minute, um den Artikel zu lesen. Nimm dir die Zeit!
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