Ihr kennt es bestimmt alle: Lockdown, abends abhängen auf dem Sofa und dabei durch Instagram scrollen. Zwischen den ganzen Rabattcodes und Bananenbroten springen einem die Memes von @pfadi.memes ins Auge. Zumindest ein Schmunzeln ist drinnen, wenn nicht sogar ein Lachen! Und direkt kommen die ganzen Erinnerungen hoch. Wir haben mit dem Betreiber des Accounts, David aus dem PB Horizonte, ein Interview geführt.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, einen Pfadi-Meme-Account zu starten?
Ich hatte für eine andere Pfadi-Seite auf Instagram schon Memes erstellt, aber irgendwann hat das nicht mehr gut gepasst. Dann habe ich in der Klausurenphase etwas prokrastiniert und ganz viele Pfadi-Memes erstellt. Um diese posten zu können, habe ich die Instagram-Seite @pfadi.memes erstellt. Tatsächlich gehören einige der ersten 30 Memes bis heute zu meinen absoluten Favoriten. Sie verarbeiten vor allem Stammes- und Bundesinsider und persönliche Erinnerungen. Bei uns im Bund muss man für die Halstücher verschiedene Prüfungen ablegen. Speziell die Prüfung zur Pfadigeschichte für das Pfadfinder_innenhalstuch fällt dabei einigen schwer. Darauf spielt das allererste Meme auf meiner Seite an.
Danach ist der Account rasch immer größer geworden. Leute aus anderen Bünden, beispielsweise aus dem Deutschen Pfadfinderbund Mosaik, haben die Seite entdeckt und im DPV weiterverbreitet. Über meinen damaligen Mitbewohner hat sich die Seite im Landesverband Baden-Württemberg des BdPs verbreitet. Mittlerweile habe ich fast alle Bünde! Mich schreiben teilweise Menschen aus Bünden an, die ich gar nicht kenne. Ganz kleine und verrückte Bünde. Ich glaube, die Royal Rangers erreiche ich noch nicht, aber das ist auch okay.
Was ist denn für dich spannend daran, Memes zu entwerfen?
Woher nimmst du deine Inspiration?
Aus nostalgischem Schwelgen in Pfadi-Erinnerungen, die mir sehr fehlen in diesem Corona-Jahr. Ich würde mich sonst nicht als sehr kreativ beschreiben. Ganz viele Memes bekomme ich natürlich zugeschickt. Das freut mich dann immer – gerade auch aus dem Mosaik. Da habe ich bestimmt aus jedem Ring schon Memes bekommen. Teilweise bekomme ich auch nur Vorlagen und Ideen und lasse mir dazu etwas einfallen.
Wonach wählst du aus, welche du veröffentlichst?
Und hast du schon mal unangebrachte Memes bekommen?
Natürlich sortiere ich da aus. Ich habe einige Memes nicht gepostet. Teilweise, weil ich sie dann vergesse zu posten. Teilweise, weil ich sie schlichtweg nicht witzig finde oder für unangebracht halte, wie z.B., wenn sie sexistisch sind, gegen bestimmte Personengruppen wie Wölflinge gehen oder sich mit Alkohol oder Rauchen auf Lagern beschäftigen.
Aber ist es dann nicht eine Art Zensur, wenn du bestimmte Memes nicht postest?
Jeder kann die Memes auf seinem eigenen Account verbreiten, auch wenn ich sie nicht poste. Ich verbiete es ja nicht.
Was ist für dich überhaupt Humor?
Humor ist für mich, wenn man über sich selbst und die eigenen Pannen im Alltag lachen kann. Vielleicht auch noch, wenn man andere zum Lachen bringt. Bei einem Meme wird ein Moment oder eine Sache meist mit Übertreibung und Ironie nachgeahmt. Im besten Fall entsteht dabei eine gewisse Komik. In unserem Pfadi-Alltag gibt es sehr viele Momente, die auf diese Weise verarbeitet und kommuniziert werden können.
In den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass sich nicht nur Pfadfinder_innen aus meinem Bund, sondern aus vielen unterschiedlichen Bünden in den Memes wiedererkennen können. Dadurch ist mir bewusst geworden, wie viel uns miteinander verbindet. Im Prinzip erleben wir alle die gleichen Momente und Abenteuer. Wir wissen alle, wie ein Dixi nach einer Woche Sommerlager riecht oder was für ein besonderer Moment es ist, wenn man ein neues Halstuch verliehen bekommt. Teilweise sind es nur Begrifflichkeiten, die uns voneinander trennen, sei es Wölfling und Meutling oder Kluft und Uniform. Und gemeinsam zu lachen verbindet auch.
Wie fühlt man sich denn als »reichweitenstärkster Schwarzzelt-Influencer«
(Zitat Nestor, Stamm Wildgänse)?
Ich fühle mich nicht anders als zuvor. Ich mache das aus Spaß. Dennoch bin ich manchmal etwas Instagram-müde und auf meinem Privat-Account deutlich weniger online. Instagram ist nicht gut, wenn es zu viel wird. Toll ist es, wie kommunikativ und offen viele sind. Ich schreibe immer wieder mit Leuten und finde es witzig, von ihren Bünden mehr zu erfahren.
Danke an alle, die uns vorher Fragen über Instagram geschickt haben!






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