Dieses Jahr stand für uns, die Condoren, ein ganz besonderes Ziel auf unserem Fahrtenplan. Über Ostern ging es zum ersten Mal über die Grenzen Europas hinaus an die Ostküste Afrikas, genauer gesagt nach Kenia. Nach knapp dreijähriger Planung war es dann soweit; das Geld war gespart dank tatkräftiger Mithilfe, die Flugtickets gebucht und die Spannung groß.l
Wenn der Zug vier Stunden später losfährt ist das keine Verspätung sondern normale Verzögerung und eine Ankunft in Nairobi 7 Stunden zu spät verwundert dort ebenfalls niemanden.
Als Belohnung für die Gruppenführer und aktiven Älteren war die Fahrt gedacht und mit 8 Pfadis ging es los. Nach einem anstrengenden Flug war unser erstes Reiseziel die Hafenstadt Mombasa, zweitgrößtes Zentrum nach der Hauptstadt Nairobi. Nach einem kurzen Tag dort ging es abends direkt weiter. Den Flair der Umgebung genießend fuhren wir per Zug nach Nairobi. Währenddessen konnten wir die vielen verschiedenen Landschaftsformen Kenias bewundern, ebenso wie die Gelassenheit der Kenianer. Die DB hat viel Verspätung? Wer sich darüber ärgert kennt nicht die stoische Ruhe der kenianischen Lokführer. Wenn der Zug vier Stunden später losfährt ist das keine Verspätung sondern normale Verzögerung und eine Ankunft in Nairobi 7 Stunden zu spät verwundert dort ebenfalls niemanden.
In Nairobi konnten wir dann auch nicht allzu lange verweilen da noch ein wichtiges Ziel auf unserem Plan stand – Nyeri. Dort hatten wir die Ehre das Grab von BP zu besuchen und uns eine Weile mit einigen dortigen Pfadfindern zu unterhalten.
Auch stand natürlich der Besuch des Paxtu auf dem Programm, dem Wohnhaus von BP, in dem er bis zu seinem Tode im Jahr 1941 gelebt hat. In diesem Haus befindet sich ein kleines Museum, das jeder Pfadfinder in Kluft kostenlos betreten kann und dort werden Halstücher und Abzeichen aus aller Welt gesammelt.Ein Halstuch aus Brühl ist nun auch dabei! Weitere Ziele auf unserer Fahrt waren unter anderem Niahururu sowie Lake Baringo. Man kann nicht sagen, dass uns langweilig geworden wäre: Nilpferde standen neben unserem Zelt, wir sahen Wasserfälle, das Rift Valley und machten einen Abstecher auf eine Insel im Indischen Ozean. Man kann nicht sagen, dass uns langweilig geworden wäre. Natürlich war auch eine Safari in einen Nationalpark dabei um einmal Nashörner, Löwen, Giraffen und viele Tiere mehr in freier Natur zu erleben, die wir hier in Europa nur aus dem Zoo kennen. Neben einem verlorenen Reisepass samt Flugticket, gestohlenen Geldbörsen und tropischen Krankheiten gab es für uns noch viele weitere interessante, stressige, anstrengende und unglaubliche Dinge zu erleben. Gewöhnungsbedürftig für uns als Europäer war zudem die Einstellung der Kenianer das jeder Weiße massig Geld mit sich führt. Daher wurde unser Durchsetzungsvermögen und unsere Geduld oftmals auf die Probe gestellt, wenn ein Kenianer uns freundlich herum führen, uns fahren oder uns etwas verkaufen wollte.
Gehajkt haben wir in Kenia grundsätzlich nicht wegen der zu hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie den großen Distanzen zwischen unseren einzelnen Etappenzielen. Stattdessen haben wir uns stillecht wie Afrikaner per – Matatu- fortbewegt, hochbeladenen Minibussen, sozusagen Sammeltaxis. Auch Teil der Erfahrung Afrika. Ein Minibus mit 14 Sitzplätzen und 17 Insassen (inklusive uns) hält am Straßenrand an und winkt acht am Rand stehende Kenianer ins Auto. Geht die Seitentür nicht zu, wird sie eben mit Kordel zugebunden. So sitzt man dann mit 25 Personen und einem riesigen Fernseher in einem winzigen Bus und fragt sich wie lange es dauert bis Gliedmaßen mangels Blutzufuhr absterben. Was soll man dazu sagen? – Jeder sollte es einmal ausprobiert haben. Nicht so eng ging es in den richtigen Reisebussen der Kenianer zu, auch wenn diese voll belegt waren. Verwunderlich für uns war es allerdings, dass der voll beladene Reisebus erst 2 Stunden später losfahren konnte. Und wieso? Na weil die Vorderachse noch neu geschweißt werden musste (natürlich im beladenen Zustand).Am Ende bleibt mir nur noch zu sagen, dass selten eine eine Fahrt so aufwändig, stressig und dennoch spitzenmäßig war. Und wer kann schon von sich behaupten auf der Südhalbkugel auf Fahrt gewesen zu sein?
Für alle Interessierten gibt es auf unserer Homepage unter www.stamm-condor.de massenhaft Fotos zu betrachten.
Mitreden!