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Als Fremder zu Hause

Sommerfahrt der Roverrunde Robinson Crusoe in der Pfalz

Ein Artikel aus dem haddak 1/2010 aus der Rubrik Auf Fahrt. Du brauchst etwa 4 Minuten, um den Artikel zu lesen. Nimm dir die Zeit!

Ich liege wunderbar weich, bin kurz vorm Einschlafen. Der Mief in der Luft fällt mir schon gar nicht mehr auf. Es ist ein Hochgefühl der erlebten Gastfreundschaft. Ich schlafe ein während unter mir, dem Stroh und den Holzlatten eine der vier Kühe im Stall lautstark furzt.

Wir wollten einfach in den Tag hinein leben.

Wir, die Roverrunde Robinson Crusoe, machten uns am 4. August des vergangenen Jahres auf, um ein Abenteuer zu suchen. Wir hatten uns keine Route zurechtgelegt, keine besonderen Pläne getroffen. Wir wollten einfach in den Tag hinein leben, tun wonach uns gerade ist und einfach frei sein. Etwas hatten wir uns aber doch vorgenommen: Wir wollten bei einem Bauer arbeiten und richtig dick mit der Familie essen.

Unsere Bestrebungen richteten sich also in den ersten Tagen in diese Richtung. Wir waren in Pirmasens gestartet, verbrachten die Nacht unter einem Felsvorsprung. Ein Rentnerehepaar fragten wir nach Bauern in der Region, sie waren sehr freundlich, wiesen uns den Weg und wir unterhielten uns eine Weile mit ihnen. Als sie jünger waren, waren sie oft mit dem Rad unterwegs, mit Sack und Pack einfach losgefahren, so wie wir.

Der Weg führte uns in ein kleines Nest, zu Familie Mattill. Wir fragten nach einer Unterkunft und boten unsere Arbeitskraft an. Natürlich waren sie anfangs skeptisch, allerdings merkten wir schon da die Offenheit und Freundlichkeit. Uns wurden Würstchen aus der Tiefkühltruhe angeboten, die wir natürlich annahmen, doch als die Hausherrin merkte, dass diese wohl schon gegessen waren zog sie los, um uns beim Metzger Fleisch zu besorgen. Wir heizten den Grill an, fütterten die Schweine und Kühe. Wir sollten sogar den Hühnern die Eier aus dem Stall stehlen und das gackernde Geflügel anschließend zur Nacht in den Stall treiben. Langsam glaubten die Mattills an unseren Arbeitswillen und das Eis brach. Das Fleisch lag irgendwann auf dem Grill und die Tafel im Hof füllte sich. Die ganze Familie mit Großeltern, Töchtern, deren Ehemännern und Kindern saß zusammen mit uns am Tisch und wir ließen uns diverse Salate, Pommes und saftiges Fleisch schmecken. Zur großen Überraschung hatte Bauer Mattill in den 60er, 70er Jahren in Mainz Physik studiert. Er erzählte viele Anekdoten und Geschichten rund um die Landwirtschaft und die heutige Zeit. Es war ein wunderschöner Abend. Wir schliefen im Heuboden über dem Kuhstall. Der nächste Morgen war fast traurig, als wir Abschied nehmen mussten von unseren Gast- und Obdachgebern, die wir nicht breitschlagen konnten ihnen bei irgendwelchen Arbeiten zu helfen.

Unser Weg führte weiter in Richtung Frankreich. Genauer gesagt nach Bitche. Nach einem langen Einkauf am späten Abend wollten wir schnell im benachbarten »Hôtel de la Gare« nach dem Weg fragen, doch kaum als wir uns versahen fanden wir uns in einer kostenlosen Hotelwohnung wieder, in der wir die Nacht verbringen durften. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit sei zu weit weg und wir sollten einfach hier bleiben. Auch dieses Angebot nahmen wir liebend gern an. Der Besitzer Roland hatte in der französischen Armee gedient und später dieses Hotel übernommen. Er und seine Frau waren sehr nette Leute, die uns im Hotelhof kochen und singen ließen. Auch hier war der Abschied irgendwie traurig.

Die nächste Schlafstätte sollte im ungefähr 25 km entfernten Neudoerfel liegen. Leider stellte sich heraus, dass die Hütte mit freien Betten mittlerweile ein Wohnhaus ist und dass es in der Nähe keine Möglichkeit gab, ein Dach über dem Kopf vorzufinden. Aufgrund des einsetzenden Regens und der Müdigkeit in den Beinen fragten wir die nette Dame, die uns kurz vorher den Weg gezeigt hatte, ob wir nicht in ihrer kleinen Garage Platz finden könnten. Nach kleiner Konversation half auch sie uns bereitwillig. Am nächsten Morgen wurden wir sogar mit Kakao und Kaffee überrascht, bekamen noch Schokolade und Brot von ihr geschenkt und auch diesmal mussten wir uns leider von der netten Pariser Dame Danielle verabschieden.

Gastfreundschaft ist die Kunst, Besuchern das Gefühl zu vermitteln, sie seien zu Hause, während man wünscht, sie wären es.

Die Tour ging noch einige Tage und wurde für uns vier wirklich eine tolle Erfahrung und machte noch eine Menge Spaß. Normalerweise versuchen wir eher, uns von zu viel Kontakt mit anderen Leuten fern zu halten, um ganz unter uns zu sein und uns auch nicht von der Gastfreundschaft anderer abhängig zu machen, aber diese drei Menschen nahmen uns so herzlich in ihren Häusern auf, als wären wir alte Bekannte gewesen. Es macht Mut den Kontakt zu Fremden zu suchen und einfach mal den Schritt zu wagen. Die Pfadfinderkluft öffnet einem, in den meisten Fällen, Tür und Tor. Die Charaktere, die man in diesen Häusern antrifft, waren in unserem Fall so unglaublich verschieden, aber doch alle von Herzen gute Menschen, die wir hoffentlich irgendwann wieder treffen.

Kai (Stamm St. Willigis)

Der Artikel »Als Fremder zu Hause« wurde am 19. Juli 2010 von der Online-Redaktion des haddak , der Bundeszeitschrift des DPBM , veröffentlicht.

Online ist dir nicht retro genug? Kein Problem, du findest den Artikel auch im haddak 1/2010 von Seite 4 bis Seite 5.

Wir haben den Artikel mit den folgenden Schlagworten versehen: Deutschland, Pfalz

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