Unsere Kluft ist jetzt bio und fair. Also nach bestimmten Standards. Doch was heißt das alles eigentlich genau?
Wir als Pfadfinder versuchen, so steht es in unseren Pfadfinderregeln, zum Schutz und zur Erhaltung der Natur unseren Beitrag zu leisten. So trifft es sich gut, dass unsere Mosaikhemden jetzt bio und fair sind. Was das so grob bedeutet ist schnell erklärt: Die Rohstoffe für unsere Hemden sind ohne, oder mit wenig, Chemie oder Zusatzstoffen und außerdem werden diese Rohstoffe fair, also irgendwie gerecht, gehandelt.
Doch hinter bio und fairtrade steht mehr als nur diese schwammige Erklärung. Denn wie so oft in unserer bürokratischen und verreglementierten Welt kann etwas nicht irgendwie gerecht gehandelt werden und ohne, oder mit wenig, Chemie oder Zusatzstoffen versehen sein. Es braucht genaue Vorschriften und Zertifikate dafür, dass sich ein Produkt bio und fair nennen darf.
So eben auch bei unserer Kluft. Die Baumwolle, aus der unsere Mosaikhemden bestehen, ist bio und nach GOTS-Standard angebaut. Heißt sie muss mindestens 95 % kontrolliert biologisch erzeugte Fasern enthalten. Das bedeutet ganz konkret, dass die kontrolliert biologisch angebaute Baumwolle komplett ohne die Verwendung von Chemie und synthetische Pestizide angebaut und von Hand geerntet wird. Gedüngt wird mit rein organischen Mitteln, wie Mist und Mulch. Schädlinge werden mit Duftlockstoffen bekämpft und der Bauer bekommt Auszeichnung »kontrolliert biologisch angebaute Baumwolle« nur, wenn er seinen Boden mindestens drei Jahre lang chemiefrei bestellt hat. Außerdem wird jährlich eine Kontrolle von unabhängigen Instituten durchgeführt.
Hierbei spielt der GOTS-Standard eine wichtige Rolle. GOTS steht für Global Organic Textile Standard und setzt einerseits die Standards für Anbau und Produktion des Produkts und seiner Bestandteile fest und ist ebenso der Name der Organisation welche zertifiziert. Allgemein ist der GOTS eine sehr komplexe Sache, da verschiedene Produkte und Arbeitsprozesse auch unterschiedliche Zertifikate benötigen. Für den Fall der Baumwolle gilt: Der GOTS deckt die Herstellung, Verpackung, Kennzeichnung, der Vertrieb und Handel ab. Die Bio-Zertifizierung der Baumwolle haben sich die Menschen vom GOTS nicht ausgedacht. Sie findet nach weltweit anerkannten Standards statt. Diese sind: Die EU Bio-Verordnung, die USDA NOP oder die IFOAM Family of Standards.
Auf vielen Produkten in unserem Alltag klebt ein Bio-Siegel – Äpfel, Papier, Kaffee und vielem mehr. Dabei ist aber immer wichtig, was noch dabei steht. Es gibt mehrere Bio-Siegel, wie Demeter, Bioland, Naturland, das EU-Bio-Siegel und auch das deutsche staatliche Biosiegel, die sich alle durch Kleinigkeiten unterscheiden. Manche haben sehr hohe Ansprüche, manche eher weniger. Hilfreich beim Verstehen dieses Zertifizierungschaos sind verschiedene Websites; im Praxistest besonders bewährt hat sich siegelklarheit.de. Hier werden Siegel, sortiert nach Produktgruppen bewertet und so Empfehlungen ausgesprochen. Wer will, kann das Ganze auch via App unterwegs machen.
Eines haben aller alle Siegel und Standards gemeinsam: Sie wollen unsere Welt alle ein bisschen besser, sauberer und freier von Chemie machen. Frei nach der Regel: Ich trage zum Schutz und zur Erhaltung der Natur bei.
Mitreden!