Die magische Kulisse des Wasserschlosses Wülmersen, an dem unser Lagerplatz gelegen war, passte hervorragend zum Thema des Bundesmeutenlagers: Harry Potter.
Natürlich waren auch alle wichtigen Charaktere, wie Harry Potter höchstpersönlich, Professor Dumbledore, Snape, McGonagall, Sprout, Harrys Freunde Ron Weasley und Hermine Granger, aber auch Feinde Potters wie Draco Malfoy und der dunkle Lord Voldemord auf dem Lager anzutreffen.
Die rund 300 Wölflinge waren Zauberlehrlinge aus dem ersten Schuljahr und gingen in ihrer Rolle voll auf.
Im Vorfeld hatten alle Kinder sich ihren eigenen Zauberstab gebastelt und sich mit Hexenhüten und Umhängen ausgestattet, sodass sie Freitagabend als waschechte Hogwards-Schüler vom sprechenden Hut in Empfang genommen und auf die Häuser Gryffindor, Slytherin, Ravenclaw und Hufflepuff verteilt werden konnten.
Am Samstagmorgen ging es mit dem Unterricht los. Die Schüler übten sich in Quidditch, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Wahrsagen bei Professor Trelawney und Kräuterkunde. Sie lernten den „Sprudeluszauber“, mit dem man Sprudelusflüssigkeit mit Hilfe von Schattenlurcheiern zum Explodieren bringt,um sich gegen dunkle Zauberer zu wappnen, mixten ihren eigenen Zaubertrank und lernten wie man aus Steinen mittels Zauberei Bonbons machen kann.
Am späten Nachmittag mussten sich die Häuser in einem Turnier gemeinsam gegen die Dementoren, die Hogwards mit einem magischen Band umzingelt hatten, durchsetzen, was ihnen natürlich auch gelang.
Die Wölflinge waren begeistert.
Am Nachmittag besuchten uns zwei echte Eulen, die zwar keine Post bei sich trugen, aber eine Menge Wissenswertes über ihre Art im Gepäck hatten. Die Wölflinge waren begeistert.
Zu aller Erschrecken wurden wir aber dennoch später am Abend von Voldemord und seinen Todessern angegriffen.
Nach einem spektakulären Abschlusskampf mit funkensprühenden Zauberstäben und jeder Menge geballter Zauberkraft, gelang es dem großen Zauberer Harry Potter schlussendlich jedoch den dunklen Lord im Duell zu besiegen und ihn für immer in ein Verlies sperren zu lassen.
Dieser Sieg musste natürlich gebührend gefeiert werden und so fanden sich alle nach einem opulenten Essen mit Schokofröschen und bunten essbaren Zauberstäben bei Gesang und Zaubertrank bis spät in die Nacht zu einer Feier ein.
Am Sonntag konnten sich die Schüler noch einmal bei einem Quidditchturnier und weiteren zaubersportlichen Aktivitäten auspowern, um dann die weite Heimreise mit dem Hogwardsexpress nach einem sehr gelungen Lager und Schuljahr zurück ins Land der Muggel anzutreten.
Benahm sich mal jemand daneben, reichte es aus, mit Punktabzug für das jeweilige Haus zu drohen und schon kehrte Ruhe ein.
Als Hauslehrerin von Gryffindor, Minerva McGonagall, war es für mich faszinierend mit anzusehen, mit welcher Hingabe und Ehrfurcht die Wölflinge am Programm teilnahmen. Ich wurde stets gesiezt und mit Professor angesprochen. Benahm sich mal jemand daneben, reichte es aus, mit Punktabzug für das jeweilige Haus zu drohen und schon kehrte Ruhe ein.
Der Name dessen, dessen Name nicht genannt werden darf, kam nur den äußerst frechen Schülern über die Lippen und auch dann nur mit Behutsamkeit.
Noch eine Woche später, zurück in der Welt der Muggel, waren die Kinder ganz gefesselt von den Erfahrungen, die sie zuvor in Hogwards gemacht hatten.
So schimpften unsere Wölflinge auf dem nächsten Heimabend immer noch über den doofen Voldemord und seine Gefolgschaft, und dass es doch ganz klar war, dass Harry ihn besiegen würde.
Allerdings konnte sich niemand so recht erklären, warum es eigentlich blaue Nudeln gab.
Mitreden!