Vorgeschichte
Ich machte meine Sippe heiß, damit wir den Sippenwettbewerb »Miles and More« endlich gewinnen, nachdem es in den Vorjahren Probleme bei der Wertung für uns gab. Das hat dann in dem einen Jahr bis zum BuSiFe 2014 tatsächlich so gut geklappt, dass wir gewannen. Unser Ziel war es, den Miles-and-More-Hopo endlich mal so richtig zu benutzen. Der sah ja von Jahr zu Jahr immer so sauber aus…
Nun gewannen wir aber zusätzlich zum Wanderpokal »Hopo« noch einen Satz Sippenheringe und die Geocachingfahrt, um welche es sich in diesem Artikel eigentlich dreht.
Die Fahrt
Da wir nun mittlerweile alte, faule Rover sind, nehmen wir also unsere gesamte Roverrunde Kerberos mit (zugegeben: trotzdem sind wir nur zu fünft). Eigentlich habe ich, als ehemaliger Sippenführer der Sippe, eher keine Ahnung, was uns erwartet oder wie das Ganze überhaupt vonstatten gehen soll, wenn man dann vor Ort ist. Was ich weiß ist aber, dass man mithilfe eines GPS-Gerätes irgendwelche Boxen mit Aufgaben finden soll und die Lösung dieser dann irgendwie zur nächsten Herausforderung führt. Dazu kommt: GPS ist nur bis auf 30m garantiert genau. In anderen Worten: Wenn es schlecht läuft, stehen wir 30 Meter vom Ziel weg.
So habe ich mich also mit Niklas im Vorhinein besprochen und ein GPS-Gerät von Bekannten ausgeliehen. Welche Strecke wir letztendlich laufen wollen (und das damit einhergehende Thema) haben wir uns in der Roverrunde zuvor ausgesucht. Für uns Germanen (unser Stamm liegt auf östlichen Seite des Rheins) sollte es in den Kampf gegen die Römer gehen, die Köln belagern.
So sitzen wir fünf also im Zug Richtung Nettersheim, um die Römer auszuspionieren und die geheimen Informationen unserem Stammesoberhaupt mitzuteilen. Die Wettervorhersage sagt uns: 4-6 °C und das gesamte Wochenende Regen. Nicht das angenehmste zum Haiken. Dazu ist es schon dunkel, weil wir wegen den Studenten erst relativ spät los konnten. Und jetzt noch so eine Box im Versteck finden? Ich weiß nicht. Aber wir kommen gegen 20:30 Uhr in Nettersheim an und laufen los zum Startpunkt. Als wir dann fast da waren, entschieden wir uns dafür, uns hinzulegen, weil doch sehr eisiger Wind ging. Wir kochten noch und legten uns schnell schlafen.
Die Wettervorhersage sagt uns: 4-6 °C und das gesamte Wochenende Regen. Nicht das angenehmste zum Haiken.
Morgens standen wir früh auf, dass wir möglichst viel Licht ausnutzen konnten; die Aufgaben mussten schließlich gefunden werden. Als es dann heller wurde fing es an zu schneien. Alles wurde mit einem seichten Weiß belegt. Wir liefen dann zum ersten Punkt. Hier soll das Versteck sein! Aber wo ist denn jetzt das Ding? Nach längerer Suchaktion fanden wir es dann endlich. Wir erledigten die Aufgabe und verglichen unser Ergebnis mit der »Musterlösung«, die Niklas mir mitgegeben hat, falls es etwas unverständlich ist.
Es ging weiter. Durch Nettersheim Richtung des einen schönen Schlafplatzes, die die Tour für je einen Abend bereithält. Wir erledigten die Aufgaben und waren schließlich an besagtem Platz. Sehr cool, schade, dass wir gestern nicht bis hier gelaufen sind. Weiter ging es, den Römern den Garaus zu machen. Mittlerweile lag auch schon sehr viel Schnee, eindeutig besser, als Regen. Auf unserem Weg durch römisches Gebiet erkundeten wir Kanäle, Flussläufe und lösten uns aufgetragene Rätsel. Die Aufgaben fanden wir mal schneller, mal weniger schnell. Als es dunkler wurde, kamen wir zur Kakushöhle, wo wir es uns gemütlich machten. Das Feuer tat gut, weil es schön wärmte.
Der nächste Morgen. Es hatte aufgehört zu schneien. Sogar die Sonne ließ sich heute blicken! Wir mussten weiter und Köln zurückerobern, indem wir weiterhin die römische Trinkwasserversorgung erkunden. An Brunnen und Aquädukten wurde Halt gemacht. Nachmittags kam uns Kall und damit das Ende des Haiks schnell näher. Wir haben uns in das Logbuch eingetragen, dass alle Geocacher dokumentiert und sind nach Hause zurück.
Fazit
Ich finde es ganz witzig, mal mit einem GPS-Gerät auf Fahrt zu sein. Wir sind uns alle aber auch einig, dass die gute alte Karte doch cooler und angenehmer zu lesen ist. Wir als Rover waren vielleicht schon etwas zu alt für die Aufgaben. Nichtsdestotrotz sind die Informationstafeln und historischen Stätten sehr interessant. Ich empfehle die Fahrt allen Sippenführern, die Sipplinge im Alter von ca. 13 bis 15 haben. Ihr müsst auf jeden Fall relativ laufstark sein und auch den ganzen Sonntag einplanen, denn viel früher werdet ihr nicht zurück sein. Wir empfanden die Laufstrecke von ungefähr 35km als sehr angenehm.
Also: Packt euch eure Sipplinge und los geht‘s in die Eifel (oder zu einem der anderen Geocachingziele) und erlebt eine Fahrt mal anders!
Geo-FahrtenBereits seit letztem Jahr bietet der Bund Geofahrten für Sippen an. Die funktionieren wie moderne Schnitzeljagden: Man jagt einem Punkt nach dem anderen hinterher, nur eben mit einem GPS-Gerät statt mit einer Karte. Die Geo-Fahrten des Bundes (bisher gibt es drei verschiedene Strecken, eine in der Eifel, eine im Siebengebirge und eine in Grönland [sic.]) bieten dabei allerdings mehr als eine Schatztruhe am Ende. Vielmehr lotsen sie euch eine komplette Fahrt entlang, bieten Schlafplätze und interessante Punkte und können so eine einfache Sippenfahrt ungemein bereichern. Mehr Informationen im Netz unter www.fahrt.dpbm.de/geo-fahrt/. |
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