Sippenführerschulung in der Eifel. Ein Teamer kommt einige Tage später von zu Hause nach. Er erzählt von einigen Statusmeldungen der Teilnehmer über Facebook. Das Team ist geschockt: »Jetzt wird schon vom Hajk auf einer Schulung gepostet. « Aber warum sind sie so geschockt? Früher, manch ein Älterer mag sich noch erinnern, gab es die Postkarte. Die wurde brav ein- bis zweimal pro Fahrt nach Hause geschickt. Danach gab es irgendwann Fotoapparate: gemeinsame Diaabende im Stamm waren angesagt. Später gab es Notfalltelefone, Notgroschen für die Telefonzelle und die ein oder andere Filmkamera. Es folgten die Weiterentwicklungen: Notfallhandy und Digicams.
Und heute? Heute gibt es dies alles in einem: in Smartphones. Eine kurze Info-SMS an die Eltern – gar kein Problem mehr. Letzte Infos zur Pünktlichkeit der Bahn – immer aktuell! Kurz den Stand der Dinge twittern, wie es z.B. der Stamm Sperber macht, für jeden Gruppenführer möglich. Im Laufe der Zeit hat sich vieles verändert und wir Pfadfinder haben diese Entwicklungen übernommen und mitgemacht. Einfach und bewusst leben – ja gerne! Aber auch: Offen für Neues sein! Gerade Smartphones erleichtern uns den Alltag. Warum sollen sie nicht auch helfen das Pfadfinderleben zu vereinfachen?
Wir zeigen merkliche Angst vor diesem Neuen, das da auf uns zukommt.
Wir zeigen merkliche Angst vor diesem Neuen, das da auf uns zukommt. Ob Web 2.0 oder modernere Kommunikationsformen. Diese Angst kann nur daher kommen, dass wir nicht wissen wie wir darauf reagieren sollen. Allerdings ist Fakt, dass wir ohne Internet ganz schön aufgeschmissen wären.
Eine Fahrt ohne Internet planen? Die Führerrunde ohne Mailverkehr? Nicht mehr denkbar! Abschaffen können wir die Technik oder die gesellschaftliche Entwicklung nicht! Wir müssen uns damit abfinden und anpassen. Es entspricht auch nicht unserem Verständnis, auf den Werten von vor grob 100 Jahren stehen zu bleiben und nur nach hinten zu blicken. Wir müssen nach vorne denken, bei neuen Entwicklungen mitgehen und diese für uns selber nutzen.
Ist es nicht eigentlich eine super Sache, dass jetzt jeder Schulkamerad und Freund sehen kann, was wir in unserer Freizeit Cooles machen? Vielleicht wecken wir ja bei dem Einen oder Anderen Fahrtenlust und können so neue Pfadfinder gewinnen! Vielleicht erfahren wir so mehr Unterstützung von den Eltern, den Freunden und Bekannten. Freunde haben und den Kontakt pflegen ist nicht nur in Notlagen wichtig. Und es war noch nie so leicht wie heute diese Kontakte zu pflegen! Live-Statusmeldungen von der Fahrt sind einfach das beste Mittel, um neue und alte Freunde an uns und unserem wunderbaren Pfadfinderleben teilhaben zu lassen. Hängt die Postkarten doch lieber an die Wand oder an den Nagel!
Mitreden!