Vielen Dank für die Einladung in deiner wunderschönen WG. Wie ist das, kannst du uns vielleicht erstmal deine Wohnsituation schildern?
Ich wohne zusammen mit drei Stammesbrüdern in einem Haus in einer überaus lustigen WG.
Wie lange ist das schon so?
Seit 4 Jahren.
Die Mitbewohner sind von Anfang an dieselben gewesen?
Nein, das wechselt immer mal wieder, aber wir sind bisher immer gute Freunde gewesen und auch geblieben.
Bist du 100 % deines Lebens Pfadfinder – wenn du schon mit Pfadfindern zusammen wohnst?
Schwierige Frage direkt zum Einstieg. Ich würde sagen: Nein.
Also es gibt noch einen privaten David außerhalb der Pfadfinder?
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass sich das Pfadfinder-Sein auf eine Aktivität am Nachmittag beschränkt oder so, sondern dass man als Privatmensch auch durchaus Pfadfinder sein darf. Aber dass ich diesen Ansprüchen nicht immer zu 100% genüge.
Würdest du den Ansprüchen gerne genügen?
Ja.
Gibt es Leute in deinem Umfeld, die nicht wissen, dass du Pfadfinder bist also Leute an der Uni bspw. mit denen du Kontakt hast, und rückst du freiwillig mit der Sprache raus?
Ja ich rücke damit freiwillig raus, aber es ist nicht unbedingt das erste was ich den Leuten auf die Nase binde: »Ich bin Pfadfinder so und so«, sondern ich glaube, ich lasse Menschen erst mal meine Persönlichkeit erkennen ohne zu sagen, dass sie von den Pfadfindern geprägt ist. Was aber durchaus der Fall ist.
Man weiß ja wie der Bundesführer wohnt, auf dem hohen Meissner in einer Jurte, ständig im Kreis laufend und philosophierend. Du als stellvertretender Bundesführer – wie siehst du das, ist das ein Ziel was man anstreben sollte so von der Wohn und Lebenssituation?
Also ich weiß wie der Bundesführer wohnt, das sind schon zwei unterschiedliche Vorstellungen. Ein Bundesführer sollte nicht unnahbar sein, das wäre kein erstrebenswertes Ziel, nein!
Ein Bundesführer sollte nicht unnahbar sein, das wäre kein erstrebenswertes Ziel, nein!
Deine Frisur wird im Bund ziemlich häufig thematisiert. Ich kannte dich bislang nur mit deiner letzten Frisur, heute sehe ich dich hier glattrasiert und mit kurzen Haaren: Wie ist das, hast du einen bestimmten Trend dem du folgst?
Nein ich bin Trendsetter!
Wie kommt das immer wieder mit diesen Style-Wechseln?
Das muss von innen heraus kommen denke ich, von ganz tief innen muss man es fühlen – in die Richtung muss es gehen. Und wenn du das nicht machst dann folgst du einfach nur einem Trend, das ist nicht meine Art. Man ist damit aber nicht immer nur Mainstream sondern durchaus auch kann das mal nicht überall ankommen.
Ist es dir sehr wichtig nicht als Mainstream wahrgenommen zu werden?
Nein, so rum nicht. Ich denke man muss nicht partout nicht Mainstream sein, aber ich denke wer immer nur Mainstream ist macht was falsch.
In welchen Bereichen deines Lebens würdest du dich als Mainstream bezeichnen?
Da fällt mir nicht so viel ein ehrlich gesagt! Wo ich Mainstream bin. Ne wüsst ich jetzt gar nicht.
Also bist du doch eher Anti-Mainstream, oder ist das eher eine unbewusste Sache, dass du als Person einfach nicht Mainstream bist?
Ich glaub da ist manches Unbewusste dabei, aber manchmal ist da auch bestimmt bewusstes-nicht-Mainstream dabei, aber wirklich Anti Mainstream, wirklich dagegen gerichtet bin ich jetzt glaub ich auch nicht. Also sagen wir so ich hab in meinem Freundeskreis Menschen die hassen Leute die zu sehr angepasst sind, die haben da doch eine höhere emotionale Verfänglichkeit was solche Menschen angeht, dass die die überhaupt nicht abhaben können. Und ich glaub ich bin da sowohl was den Weit-abseits-des-Mainstream-Menschen angeht als auch das was den sehr eindeutig nur Mainstream-Menschen angeht toleranter als andere.
Du pachtest also die Mitte zwischen Anti-Mainstream-Extremisten und den tatsächlichen Mainstreamern – liberal in der Mitte?
Das klingt irgendwie komisch aber so wie ich es gesagt habe müsste ich dir zustimmen, ja!
Nach der Pressekritik in den vergangenen Tagen, bei dem viele Medien als amerikanisch gelenkte Mainstreammedien bezeichnet wurden habe ich folgende Frage an dich: Liest du außerhalb des haddak noch andere Zeitungen und wenn ja warum?
Ja wobei selten in analoger Form sondern ich greife wie viele Menschen meines Alters auf die digitalen Möglichkeiten zurück mich über Nachrichten zu informieren ich lese aber vor allem das was man glaube ich als Mainstreammedien bezeichnen würde ich informiere mich vor allem bei der Tagesschau und bei Spiegel Online zum Beispiel. Ja das ist das wo ich so regelmäßig nachgucke. Da gibt es durchaus Nachrichtenportale die da exklusiver sind.
Du als stellvertretender Bundesführer hast ja einen Ring den du betreust. Kannst du uns erklären wie festgelegt wurde wer welchen Ring betreut und warum du den Ring Köln genommen hast? Durfte man den wählen?
Ja das funktioniert folgendermaßen: in der ersten Bundesführungssitzung, wenn die Bundesführung neu gewählt wurde, setzt die sich zusammen und überlegt welche Ringe es gibt und welche Bufü Mitglieder es gibt. Da gibt es bestimmte Ausschlusskriterien warum man manche Ringe nicht nehmen kann, zB wenn man aus einem bestimmten Ring kommt. Es gibt bestimmte Gründe warum man zum bestimmten Ring besser passt, weil man die besser kennt, oder Kontakte hin hat, oder es gab auch schon Bufü Mitglieder die schon vorher in der Bufü waren. Der Steini und der Storch, die haben weiter gemacht, da bot sich dann auch an manche Sachen fortzuführen einfach wenn man vorher schon der Ansprechpartner war.
Also es geht schon so nach praktischen Gründen, es ist nicht so dass wenn man den Bus verpasst hat und zu spät gekommen ist einen bestimmten Ring nehmen musste, weil die anderen alle schon weg waren, sondern es wird schon darauf geachtet dass die Betreuer zu den Ringen passen?
Genau und das wird auch in der Gesamtheit gemacht und nicht erst: wir verteilen erst den Ring und dann den und gucken mal was übrig bleibt. Sondern so wird das gemacht. Da wird auch zwischendurch nochmal ein bisschen hin und her geschoben, wenn das anders besser passt. In der Gesamtschau.
Was heißt besser passt, gibt es die Möglichkeit als Ring zu sagen »mit dieser Person aus der Bundesführung ist die Arbeit nicht so einfach, wir stellen uns da jemand unkomplizierteren vor«?
Das kann man als Ring sagen aber das ist natürlich eine andere Frage als das was du eben gefragt hast. Du hast gefragt wie das zugeteilt wird. Innerhalb der Bundesführung teilen wir uns ja quasi Aufgabengebiete zu und sagen »Ich kümmere mich um den Ring« oder »Ich bin Ansprechpartner für den Ring« und deshalb ist das eine Entscheidung die innerhalb der Bundesführung getroffen wird.
Dann halt andersrum…
Wenn ein Ring aber sagen würde »Hör mal mit dem kommen wir ganz und gar nicht klar« dann wär das einer der besagten Ausschlussgründe, dass der diesen Ring nicht weiter betreut – selbstverständlich. Sonst würde dieses Ansprechpartnersein Betreuungsverhältnis ja überhaupt keinen Sinn ergeben.
Du bist im Bund bekannt wie kein zweiter!
Vielleicht ist es nur ein subjektives Empfinden, aber ich denke ich spreche für eine große Mehrheit der Mosaikpfadfinder, wenn ich sage dass du im Bund wahrscheinlich bekannt wie kein zweiter bist.
Interessant!
Und nach meinen wochenlangen Recherchen habe ich herausgefunden, dass du auch quasi eine Art Youtubestar bist. Wie bleibst du trotz dieser ganzen Starallüren auf dem Teppich, also wie bewahrst du dir deine nüchterne Persönlichkeit?
Ich hab das bisher nicht so wahrgenommen, dass ich Youtubestar bin.
Da gibt es ja dieses Sperbervideo mit 2,5k Klicks…
Ja oder wir haben Santiano von 2008 das hat 35.000 Klicks (Anm.d.Red. 40.000Klicks)! Das weiß ich auch aber das hängt glaub ich jetzt gar nicht so sehr mit meinem Star-Dasein zusammen, sondern dass eine Band nachher kam die das Lied nochmal gespielt hat und die Leute deshalb nochmal auf das Video geklickt haben obwohl das schon älter war. Ich bin bisher noch selten auf meine Youtubevideos angesprochen worden. Innerhalb des Bundes kennt man mich glaube ich mehr für meine Originalauftritte, als die Videos, die man gesehen hat und ich bin eher außerhalb der Pfadfinder schon auf Videos angesprochen worden. Und was mein Star-Dasein angeht glaube ich dass ich eher in meinem Bekanntenkreis doch größere Stars habe die da mehr mit zu kämpfen haben was ihre Starallüren angeht.
Also kannst du von den Erfahrungen deines Bekanntenkreises profitieren?
Nein das auch wieder nicht, andere Zusammenhänge. Also meine beiden Brüder bspw. spielen in einer Band die Schlagsaite heißt und glaube ich bekannter ist als meine Youtubeauftritte mit dem Stamm. Und das ist halt einfach ein anderer Bereich was die jetzt nicht nur im Pfadfinderbereich mitmachen, was da zwar durchaus mit reinspielt aber innerhalb des Bundes glaube ich jetzt nicht so viel Wirkung entfaltet.
Das heißt, dass du außerhalb des Bundes schon auf deine Youtube Auftritte angesprochen wurdest?
Ich wurde einmal oder zweimal darauf angesprochen, dass jemand der mich kannte der mit mir zu tun hatte gemerkt hat: »Achja, du machst ja auch so und so, das hab ich letztens gesehen«, und mich über die Pfadfinder entdeckt haben.
Du bist stellv. Bundesführer gibt es da in deinem täglichen oder alltäglichen Leben Vorteile oder Vergünstigungen die aus deinem Amt entwachsen?
Nein hab ich bisher nicht erlebt.
Du wohnst ja bspw. In einer Pfadfinder WG, wird da beim Putzplan gesagt: »Der David ist stellvertretender Bundesführer der darf auch den einen oder anderen Namen verschieben?«
In der WG ist das natürlich was anderes, da wird mir morgens nach dem Aufstehen erst mal gehuldigt.
In der WG ist das natürlich was anderes, da wird mir morgens nach dem Aufstehen erst mal gehuldigt. Und üblicherweise finde ich morgens vor meiner Tür ein kleines Schokolädchen oder sowas. Nein, also in der WG ist das nicht so und auch sonst. Ich glaube man kriegt jetzt nicht so besonders viele Vergünstigungen mehr weil man dieses Titel und dieses Amt hat. Für mein persönliches Verhalten innerhalb dieses Bundes innerhalb der Gemeinschaft, für meine Rolle ist es glaube ich eine größere Verantwortung geworden.
Bilde bitte eine Reihenfolge worauf du dich dieses Jahr am meisten freust. Und zwar gibt es drei Sachen zur Auswahl: Montenegro, das BuSiFe und das DPV Pfingstlager!
An erster Stelle kommt das BuSiFe an zweiter Stelle kommt das Bundeslager in Montenegro an dritter Stelle kommt das DPV Pfingstlager. Warum – Ich kann gut verstehen, dass andere Leute andere Reihenfolgen machen, das sei ihnen unbenommen. Am Bundeslager wie auch am BuSiFe hab ich beiderseits persönlich sehr viel Freude und ich glaube dass es nicht nur mir, sondern auch dem ganzen Bund was bringt – beide Veranstaltungen. Ich freu mich seit ich zum ersten Mal auf dem BuSiFe war wie verrückt jedes Jahr darauf und find es immer wieder mitnehmend und persönlich bereichernd was man dort an dem Tag an Musikalität mitnehmen kann. Deswegen ist für mich das Highlight im Jahr das BuSiFe auch weil es in jedem Jahr stattfindet, weil es alle Altersstufen mitnimmt und weil es auch in der Größe vom Bundeslager nicht erreicht wird. An zweiter Stelle das BuLa: ich hab jetzt seit 2000 an jedem Bundeslager auch teilgenommen. Das BuLa ist auch ein super Erlebnis und ich kenne es nur aus der als Teil einer dreiwöchigen Sommerfahrt, wo ich jetzt nicht das BuLa selbst als das Highlight der dreiwöchigen Sommerfahrt wahrgenommen habe, wobei das nicht heißt, dass das Bula schlecht gewesen wäre, an dem ich teilgenommen hätte. Aber ich hab es jetzt mal an zweite Stelle gesetzt weil es vielleicht nicht so kompakt ist wie das BuSiFe. Es ist eine ganz andere Erlebnisebene, es ist auch besser und außergewöhnlicher als am Busife, aber spontan würde ich trotzdem sagen das BuSiFe kommt an erster Stelle. Als drittes das DPV Pfingstlager auf das ich mich allerdings auch sehr freue. Das soll keine Abwertung sein, dass es jetzt nur an dritter Stelle steht.
Würdest du sagen du denkst so von klein nach groß – je mehr Mosaik in einer Veranstaltung zu erkennen ist, desto besser ist diese?
Ich habe bisher die Erfahrung gemacht dass bei Veranstaltungen in denen sehr viel Mosaik drinsteckte – wenn man das denn so objektiv sagen kann, wenn es nicht nur ein subjektiver Eindruck ist – dass die für mich am schönsten waren oder schöner waren als andere Veranstaltungen. Ja! Ob das für die Zukunft immer so sein muss sei dahingestellt.
Wie sehr bist du noch in das Sperberstammesleben eingebunden und gibt es Momente in denen du gerne wieder »nur« im Stammesleben eingebunden wärest?
Nein letzteres auf jeden Fall nicht. Ich bin noch Schatzmeister, kriege deswegen auf der Kassenseite/Verwaltungsseite sehr viel mit und ansonsten kriege ich noch einige Infos mit, was im Stammesrat passiert und was der Stammesführer macht und vor allem aber über das persönliche Gespräch mit der Stammesführung mit, was da noch so passiert und stehe den Mitgliedern meiner Stammesführung noch zur Seite oder zur Verfügung wenn diese Wünsche haben.
Wenn man seine Bufü zusammenstellt achtet man ja darauf möglichst viele Kompetenzen zusammenzubekommen. Was ist deine Kompetenz oder bist du nur für die Optik dabei?
Für die Optik bin ich sicher nicht dabei, dafür gibt es doch zu viele geteilte Meinungen zu meiner, nicht immer ganz Mainstream, Frisur. Du hast eben auch gesagt ich sei bekannt wie kein Zweiter im Bund, was ich zumindest anzweifeln würde, aber was man ja auch zu einem positiven Gewinn für den Bund nutzen kann, wenn es denn so stimmt. Was meine Kompetenzen sind?
Was du auch mit ins Team bringst. Warum man auch ausgerechnet dich dazu genommen hat…
Ich glaube dass ich in meiner Zeit als Stafü sowie alle das tun sollten im Bund mit prägend gewirkt hab auf das Bundesleben und wie der Bund sich nach innen darstellt oder gestaltet und dass ich deswegen oder daraus heraus auch in die Bufü gekommen bin, weil ich das glaube ich weiterhin machen könnte oder weiterhin tue und dazu beitrage dass wir ein schönes Klima haben im gesamten Bund und in der gesamten Bundesgemeinschaft. Wobei ich noch sagen muss, dass da ein Fehler in deiner Frage steckt denn die Bundesführung wird natürlich gewählt, man stellt das nicht irgendwie zusammen und sagt »zack, zack du machst das« sondern dazu muss es irgendwie das Zutrauen und die Mehrheit der Stimmen des Bundesthings geben.
Wir wissen aber auch, dass es beim letzten Mal 6 Kandidaten für 5 Posten gab!
Das war beim Vorletzten mal. Beim letzten Mal gab es für 5 Posten 5 Kandidaten.
Also könnte man im Vorfeld ja schon davon sprechen, dass sich eine Gruppe zusammengefunden hat und vorherige Sondierungsgespräche stattgefunden haben!
Nein das würde ich nicht sagen, dass Sondierungsgespräche stattgefunden haben.
Das heißt ihr habt euch alle vollkommen voneinander unbeeinflusst gemeldet und wurdet so zusammengestellt?
Wir wurden nicht zusammengestellt, wir sind nicht als Team angetreten, weil jeder einzeln gewählt wird. Wobei wir alle gesagt haben wir können uns das sehr gut in der Konstellation mit den Leuten die jetzt einzeln angetreten sind als Team vorstellen. Deswegen war das jetzt keine Teamauswahl im Vorfeld, dass man jetzt sagt du passt da noch gut dazu, du deckst das noch gut ab, aber dafür dass es das nicht war fand ich haben wir

verdammt viele Dinge gut abgedeckt.
Wie ist das wenn man damit kokettiert sich zur Wahl zu stellen, da sitzt und sieht wer sich noch zur Wahl stellt – gehen einem dann schon Gedanken durch den Kopf ala »Wenn diese Person dort gewählt werden sollte wüsste ich nicht, ob ich mich noch zur Wahl stellen möchte«?
Das kann passieren ja, ich würde zunächst einmal Jeden der möchte dazu aufrufen sich konkrete Gedanken zu machen ob er sich zur Wahl stellen möchte. Es spricht überhaupt nichts dagegen da mehrere Kandidaten für die 5 gewählten Bufü Posten zu haben. Jeder der sich da irgendwie dafür interessiert soll und darf gerne das Gespräch mit der Bundesführung oder jemandem suchen der das schon mal gemacht hat um da bisschen mehr zu erfahren, was macht man da überhaupt. Bei mir war es so: ich hab mir gesagt ich kann es mir vorstellen stellvertretender Bundesführer zu werden und ich werde dafür kandidieren und in dem Rahmen oder dem Kreis wo alle interessierten oder halbwegs Interessierten eingeladen waren gab es jetzt niemanden wo ich gesagt hätte: nein mit dem will ich das aber auf keinen Fall machen. Was glaub ich auch Ausdruck einer gewissen Veränderung im Bund ist, dass wir nicht die großen Spaltungen haben und Gruppen die in die eine Richtung tendieren, Grabenkämpfe usw. sondern dass wir eigentlich viele gute Leute haben die gerne miteinander zusammenarbeiten. Es kann aber durchaus sein, dass mal Leute sagen werden »Ich könnte mir vorstellen in die Bundesführung zu gehen, aber wenn der mitmacht dann nicht«. Das mag vielleicht inhaltliche Differenzen geben oder persönliche, was auch immer, das kann durchaus sein, aber bei mir war das nicht der Fall.
Wann hast du zum ersten Mal in deinem Kopf den Gedanken gehabt in die Bufü gehen zu wollen, war das schon früh der Fall – und war für dich von Anfang an klar dass du »nur« der Stellvertreter sein willst oder hättest du dir auch den Posten des Bundesführers vorstellen können?
Beim Busife 2012 das ich ausgerichtet habe mit meinem Stamm hab ich mit der Stammesführung aufgehört und wurde dort sehr zügig, noch vor Ort, von dem damaligen Bundesführer Thomas Pohl angesprochen, ob ich mir sowas nicht vorstellen könnte. Und da hab ich mir dann schon auch in der Nachfolge dieses Gespräches konkreter Gedanken dazu gemacht vorher hab ich mir nicht Gedanken gemacht, hab mir allerdings Gedanken zur Arbeit der Bundesführung gemacht und festgestellt, dass ich mit einigen Dingen nicht so zufrieden war, was einzelne Mitglieder der Bundesführung gemacht haben. Und was für mich durchaus ein Anreiz war u.a. zu sagen vielleicht müsste man da mal selber was tun.
Wolltest du von vornherein stellv. Bufü werden?
Ja in der Situation ist für mich nicht in Frage gekommen als Bufü zu kandidieren.
Warum? Hast du dir das selber nicht zugetraut, weil du die Aufgaben nicht überblicken konntest oder hattest du lediglich erstmal mit der Arbeit vertraut werden wollen oder ist das generell nichts für dich?
Das hat zum einen damit zu tun dass ich glaube das es da sehr viel geeignetere Personen gab die Bufü werden konnten was ich auch für einen ganz großen Vorteil hielt wenn das jemand macht der bereits vorher schon in der Bundesführung gewesen ist und das deshalb für mich so wie du es sagst auch ein Grund war das ich nicht das Gefühl hatte alles direkt zu überblicken und direkt der Chef von »dat Janze« zu werden. Sondern dass ich erst mal dachte stellv. Bufü ist genau das Richtige. Zum, einen glaube ich auch aktuell, dass mir zum Teil auch die persönliche Eignung dazu akut fehlt um Bufü zu werden.
Zum, einen glaube ich auch aktuell, dass mir zum Teil auch die persönliche Eignung dazu akut fehlt um Bufü zu werden.
Du hast vorhin gesagt, dass du mit einigen Sachen der alten Bufü nicht einverstanden warst. Erklär bitte was das für Sachen waren und was du konkret daran versucht hast zu verbessern
Das waren keine ganz großen gravierenden Dinge dass ich jetzt sagen würde unser Bund steuert komplett in die falsche Richtung deswegen ist es jetzt glaub ich auch nicht auf einzelne Details hervorholbar. Für mich war das zum Teil eine Sache des Umgangs der Bufü zu einzelnen Stammesführungen wie man miteinander umgeht und ich hoffe dass ich das zufriedenstellend handhabe zurzeit.
Eure Philosophie ist ja Bundesführung zum Anfassen. Man kann jederzeit mit euch sprechen. Ist es dieser Punkt der dir besonders am Herzen liegt, für jeden greifbar zu sein und mit jedem ins Gespräch kommen zu können?
Ja das ist mir durchaus wichtig. Ich glaube man macht in jedem Führungsamt was falsch, wenn man nicht für die zu Führenden greifbar ist und wenn man nicht mit denen sprechen kann oder vielmehr, dass die das Gefühl haben nicht mit dir sprechen zu können. Das gilt als Stafü genauso: wenn die Sipplinge des Stammes das Gefühl haben »ok der ist so abgehoben den können wir nicht ansprechen«, dann ist das komisch. Natürlich ist es nicht schlecht, wenn die denken: »oh der ist aber ein toller typ und da würd ich auch gern mal hin wo der ist aber da bin ich noch gar nicht so«. Das ist durchaus was Positives aber, dass sie abgeschreckt wären auf dich zuzugehen, da würde man was falsch machen. Ich begreife das in der Bundesführung jetzt eher nicht als Funktionärsamt, wo man oben sitzt und ein paar Hebel bedienen muss und unten soll sich dann was bewegen – sondern Führung funktioniert einfach nur über persönliche Bindung über persönliche Gespräche und über persönliche Menschenführung. Mir persönlich ist es schon wichtig, dass wir als Führende schon Vorbilder sind für die die wir führen.
Wie lebst du Nachhaltigkeit vor?
Wie ich Nachhaltigkeit vorlebe…
Oder ist das für dich ein genauso großes Thema wie für den Bund oder dir vlt etwas zu aufgeblasen?
Ich halte das Thema nicht unbedingt für aufgeblasen, weil um es aufgeblasen zu sagen die Zukunft unserer aktuellen Welt daran entscheidet. Um es aufgeblasen zu sagen. Ich halte mich persönlich eher nicht für den Experten was das Thema angeht und bin deswegen dankbar für Initiativen die aus dem Bund kommen und den Bund weiterbringen.
Aber aktiv dich selbst darüber informieren um das Thema anhand deiner Lebensweise vorzuleben ist nicht die oberste Priorität von dir selbst?
Nein, also wenn du sagst das Thema ist gerade akut im Bund oder viral – ich glaube es wäre nicht gut wenn ich jetzt jedes Thema was gerade im Bund groß ist, oder diskutiert wird als erstes zu meiner obersten Lebensmaxime erheben würde. Und alles andere über Bord werfen würde dann nur noch wie kann ich das machen. Andererseits würd ich jetzt auch sagen dass das Thema nicht irgendwie ein x beliebiges ist was jetzt grade auftaucht und in einem Jahr wieder verschwunden ist. Deswegen beschäftige ich mich schon damit, aber ehrlich gesagt würd ich mich gerne noch mehr damit beschäftigen. Wenn ich einkaufe für die WG guck ich schon…
… was ist das billigste?
… nicht nur was ist das billigste sondern was hat auch ein bisschen was mit Nachhaltigkeit zu tun.
Hast du da vlt einen konkreten Tipp worauf die Leser des haddak achten könnten beim Einkauf?
Es gibt zB von jedem Supermarkt ein Biosiegel oder ein – ja Fair-Trade-Siegel gibt’s glaub ich jetzt nicht so viele – aber es gibt zumindest auch viele falsche Siegel. Mein erster Tipp wäre sich zu informieren: was sagen welche Siegel überhaupt aus. Wenn jetzt der Nestle grüne Haken drauf ist als Beispiel – wie nachhaltig, wie ökologisch ist das wirklich? Oder welche unscheinbaren Siegel sind sinnvoller für die Produktionskette. Wir haben das übrigens auch aufs letzte »Informationen und Angebote« Heft hinten draufgemacht, eine kleine Anregung was diese Siegel angeht.
Ja das hab ich tatsächlich auch gesehen, es ist aber nicht so, dass man beim Einkaufen immer direkt ein« Informationen und Angebote« Heft dabei hat. Es ist eine schöne Anregung aber nichts was man so direkt in den Alltag mitnehmen kann.
Aber gerade einkaufen ist doch was Alltägliches oder?
Ja sicher, aber wie sehr verinnerlicht man was auf der letzten Seite des Angebote Heftes draufsteht? Man hat es ja zumindest nicht immer beim Einkaufen dabei – also ich zumindest.
Ja und du meinst Papier ist geduldig und man bräuchte da für den Bund vlt etwas konkretere Vorschläge wie der einzelne sich verhalten kann?
Vielleicht, vielleicht gehen wir darauf auch im aktuellen haddak genauer ein!
Liest du tatsächlich den haddak und wenn ja wie aufmerksam?
Ja! Ich lese normalerweise den haddak komplett, alle Artikel. Beim vorletzten habe ich tatsächlich einen Tag lang mir den komplett von vorne bis hinten durchgelesen. Es ist aber natürlich auch mal so, dass ich den in der Hand habe, unterbrochen werde, den weglege und es sich etwas verschleppt aber normalerweise lese ich aller Artikel.
Was findest du sind die Artikel die sehr interessant sind, welche Rubrik findest du besonders interessant?
Zunächst mal vermisse ich die schöne Glosse »dem Nachbarn sein Nachbarn« die ich früher gerne gelesen habe, die es mittlerweile aber nicht mehr gibt. Ist vielleicht jetzt ein schlechtes Beispiel. Was ich immer gerne gelesen hab ist »Über den Tellerrand«. Wir hatten ja auch mehrmals eine Reihe »wie sind andere Bünde drauf«, um diese vorzustellen, und wie andere Bünde uns sehen. Das fand ich sehr interessant. Und ich les tatsächlich immer sehr gerne »Bund gemischt« was in den einzelnen Ringen passiert und was die Ringe für sich für berichtenswert halten.
Was würdest du dir mehr im haddak wünschen und wäre es für dich auch erstrebenswert, wenn man im haddak einen etwas kritischeren Blick auf manche Dinge hätte?
Das muss nicht unbedingt so sein sag ich mal es kann ja auch sein, dass die Stimmung im Bund gerade ganz gut ist und nicht so der Sinn danach steht. Oder ich weiß dass es durchaus Jahre der Zerwürfnisse im Bund gab und wir uns glücklich schätzen können in einer etwas harmonischeren Zeit zu leben. Was ich mir allerdings sehr wünsche ist zB die Standpunkte die ab und zu kommen. Gerne auch kritisch bis nicht ganz polemisch sein dürfen, weil diese dazu beitragen, dass Leute die das Lesen sich auch Gedanken machen dürfen und sich der Sichtweise zuwenden, oder sich selbst kritisch damit auseinandersetzen zu können. Fahrtenberichte gehören auch in den haddak. Ich persönlich brauche die glaube ich nicht so sehr wie sie der Bund aber braucht.
Warum, weil du findest, dass sich Fahrtenberichte von der Thematik her immer wiederholen?
Ich hab schon Fahrtenberichte gelesen die mir nicht so viel gegeben haben. Es ist auch schwer erlebtes in Worte zu fassen, sodass es spannender ist als es selbst zu erleben wenn nicht schier unmöglich.
Hast du da einen konkreten Lösungsvorschlag, sollte man die Fahrtenberichtkategorie runterschrauben? Also hypothetisch wenn wir eine Auflage von 1 hätten und der haddak nur an dich geschickt werden würde?
Da ist immer noch ein Fahrtenbericht nicht falsch. Ich glaub ich hab 2, 3 Kategorien genannt die mir persönlich mehr liegen oder gefallen als Fahrtenberichte, aber trotzdem sind Fahrtenberichte eine schöne Sache.
Die gewählte Bufü besteht aus 2/5 Sperbern. Wieviel Sperber steckt in der Bundespolitik bzw. der Bundesphilosophie? Und antworte bitte nicht mit 2/5!
Weniger als 2/5. Warum, weil man glaub ich nicht davon ausgehen kann, dass ich das Sperber-Dasein die Sperberpolitik/-art sich in den letzten 15 Jahren nicht verändert hätten. Ich glaube dass die die von den Sperbern jetzt in der Bufü sind, also der Phillip und ich, nicht unbedingt hundertprozentig das machen was der Stamm gerade macht. Und das ist auch ganz gut so, dass der Stamm sein eigenes Ding macht und das die Sperber sich durchaus verändert haben in den letzten Jahren. Trotzdem ist der Stamm Sperber eine gewisse Kaderschule für uns gewesen: natürlich gibt’s Dinge die sperbertypisch sind stammeseigen sind. Ich glaube aber, dass sie sich auch bevor Sperber in die Bufü gekommen sind gut ins Bundesleben eingebracht haben und den Bund dadurch geprägt haben und, dass das nur eine Entwicklung ist die stattgefunden hat in diese Richtung.
Kleines Experiment: Beende folgende 3 Sätze:
…Wenn ich nicht im Stamm Sperber wäre, wäre ich bei den
Condoren gelandet, dem zweiten Jungenstamm in Brühl. Vermutlich.
…Führen heißt:
Menschen unter Angabe des Zieles transparent in eine Richtung zu bewegen oder dazu beizutragen das sie es von selber tun. Und in eine Richtung bewegen muss nicht wörtlich gemeint sein sondern darf auch metaphorisch verstanden werden.
…in Montenegro werde ich:
Sehr viel Freude haben auf dem Roverhaik wie auch auf dem Bundeslager.
Zwischenfrage um zu testen wie fit du bist: Die vierte Pfadfinderregel lautet?
Wir haben keine Rangordnung in unseren Pfadfinderregeln!
Wir haben keine Rangordnung in unseren Pfadfinderregeln!
Die die als viertes in der Bundesverfassung steht!
Also die erste heißt »Ich bin bereit Pflichten und Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen«. »Ich will hilfsbereit sein und für andere eintreten« könnte es sein. Oder »Ich will zuverlässig sein und zu meinem Wort stehen« kommt relativ am Anfang. Eine von denen vielleicht – welche genau an vierter Stelle steht weiß ich nicht. Ich könnte sie dir alle aufzählen wenn du das möchtest.
Nein, das ist nicht gefragt! Nächste Frage…
»Ich will zur Freundschaft aller Pfadfinder und Pfadfinderinnen und zum Guten Miteinander aller Menschen beitragen.« Die könnte es sein. Weißt du selber nicht oder?(Anm.d.Red.: Das war in der Tat die richtige Antwort!)
Du kennst den Film Lethal Weapon? Dort gibt es zwei ältere Polizisten wovon der eine kurz vor der Pension steht, wie es in den meisten Polizeifilmen so ist, und er wiederholt ständig den Satz:
Gleichzeitig: Ich bin zu alt für diesen Scheiß
Ok das wusste ich noch!
Denkst du diesen Satz wirst du im Bezug auf die Pfadfinderei oder auf den DPBM mal sagen, und wenn ja wann, und wenn nein warum nicht?
Ich glaube dass ich irgendwann zu alt dafür sein werde auch um in der Bundesführung zu sein, das ist einfach so. Sagen wir während meiner Amtsperiode in der Bundesführung werden wir es noch nicht schaffen den Bund zu einem kompletten Lebensbund zu machen in dem man mit 80 Jahren noch genauso mit fährt wie mit 8 Jahren. Das halte ich für unrealistisch.
Ist dieser Lebensbund eine der Sachen die dir besonders am Herzen liegen?
Ich find die Vorstellung sehr attraktiv, insbesondere als jemand der aus dem eigenen Stammesleben herausgewachsen ist, wovon es glaube ich noch viele tausend mehr gibt bei uns im Bund und die für sich sicher nicht das Betätigungsfeld finden können, das junge Menschen bei uns im Bund finden können. Ich glaube dieses Lebensbund-Prinzip ist keine Bedingung ohne die es nicht geht. Das ist eine schwierige Geschichte die alten Säcke dazuzuholen. Wenn die dabei bleiben müssen können die auch viel kaputt machen, aber in meiner Idealvorstellung taucht das durchaus auf, dass ältere Menschen in unserem Bund, und zu den Älteren zähle ich mit meinen 25 Jahren jetzt leider selbst, 26. In meiner Idealvorstellung gehört das schon dazu, dass ältere Menschen dazu gehören und am Bundesleben teilhaben können. Aber nicht den Jüngeren ihr brausendes Jugendleben kaputt machen.
Hast du noch weitere konkrete Ziele für deine Amtsperiode?
Ich möchte dass jedes Jahr ein Busife stattfindet und wenn das während meiner Amtsführung nicht gewährleistet wäre das fänd ich schon sehr hart. Es muss sich jedes Jahr ein Ausrichter finden. Letztes Jahr hatten wir die ungünstige Situation dass wir beim Bundesrat saßen und sich kein Ausrichter gefunden hat. Das wir dann das Jahresprogramm rausgeben mussten und noch nicht klar war ob es das Busife geben wird oder nicht. Deswegen ist es eben immer ein bisschen ein Kampf, das schreckt dann manche auch wieder auf die denken »Oh das muss ja stattfinden, da machen wir dann was« und ja ich hoffe das das dann mehr von sich selbst kommt. Ich glaube das ist kein so besonders hehres Ziel ist »Oh ein Singefest findet statt«. Ich meine das hatten wir jetzt schon 27-mal so. Ich glaube aber dass uns ein ganz großer Standard verloren ginge wenn wir das nicht hätten und man könnte den Bund einfach nicht mehr einmal im Jahr in seiner Gesamtheit erleben. Das wäre schade!
Noch ein konkretes Ziel oder belässt du es dabei?
Konkrete Ziele ist immer schwierig darum versuche ich es so platt zu machen. Mir ist außerdem sehr wichtig dass sich viele Menschen mit dem Bund identifizieren und sagen »Das ist mein Bund« und die auch wollen das da was geschieht und sich selbst als Teil des Bundes begreifen und nicht sagen der Bund das sind die da oben die Bufü, sondern das wir eine wachsende Zahl von Leuten die sagen »Wir wuppen das hier, wir sind der Bund wir stellen das auf die Beine«, aber das ist nicht an konkreten Menschenzahlen messbar. Für mich ist das ein konkretes Ziel aber nicht gut messbar.
Das ist wahrscheinlich auf der Gefühlsebene messbar.
Ja hoffentlich nicht nur subjektiv sondern auch objektivierbar.
Bezeichnest du dich als Kopf oder Gefühlsmensch?
Ich glaub ich bin mehr Kopfmensch als viele andere Menschen durchaus, aber ich könnte beim Bund nicht so bei der Sache sein, wenn das für mich nicht auch eine Herzenssache wäre.
Durchmischt?
Was ich mehr sein sollte? Durchmischt, ja. Belassen wir es dabei!

Deine Amtszeit läuft noch bis 2016. Hast du vor dich wiederaufzustellen und wenn ja, warum sollte man dich wieder wählen?
Ich bin noch nicht zu 100% entschieden, denke aber das hängt auch von meiner weiteren Lebenssituation ab, wie ich im Studium auch voran komme und so weiter, denke aber das ich eigentlich gerne weitermachen würde denke vor allem aber auch, dass der Phillip weitermachen sollte was ich ihm auch schon gesagt habe. Warum man mich wählen sollte, das muss man schon selber wissen.
Wer zufrieden ist mit dem was ich mache, aber auch unzufrieden ist und das Gefühl hat mich anzusprechen, oder selber dazu beitragen kann, dass man das was ich versaue gemeinsam besser machen kann, der darf mich gerne wieder wählen.
Ist deine neue Kandidatur mit der Kandidatur von Phillip verknüpft?
Für mich ist wichtiger dass der Phillip weitermacht als das ich weiter mache.
Würdest du denn weitermachen, wenn der Phillip aufhören würde?
Diese Situation kann ich mir noch nicht konkret vorstellen weil ich selber alles daran setzen werde dass der Phillip weiter macht. Wenn der Phillip aufhört? Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass ich auch wenn der Phillip aufhört in der Bundesführung bin. Aber das halte ich weder für realistisch noch für gut wenn wir von 2016 sprechen.
Gab es im letzten Jahr eine Person die dich inspiriert und beeindruckt hat?
Ich finde nach wie vor den Phillip als Persönlichkeit beeindruckend und das ist mir auch innerhalb des letzten halben Jahres vor Augen geführt worden.
Ich finde nach wie vor den Phillip als Persönlichkeit beeindruckend und das ist mir auch innerhalb des letzten halben Jahres vor Augen geführt worden.
Kannst du das ausführen?
Eine Lobhudelei auf unseren Bundesführer? Ich bin persönlich beeindruckt von dem was der Phillip alles weiß was er sich angelesen hat zu welchen Dingen er ein Vorwissen hat und wie schnell er in der Lage ist ein Urteil über Dinge zu fällen oder auch Dinge konkret anzugehen. Ich glaube ganz viele Menschen in der Welt in einer Situation sagen »ich kenn mich da nicht aus«. Ich kann mir kaum vorstellen oder kann mir keine Situation vorstellen in der der Phillip nicht zu einem Thema oder einer Sache die an uns herangetragen wurde relativ schnell auch sagen konnte: »So oder so halte ich das für sinnvoll«. Das finde ich beeindruckend an ihm und vor allem auch sein Arbeitspensum. Er ist wirklichen ein Tier, wie er Sachen abarbeiten kann und man wirft mir manchmal vor, dass ich etwas langsam sei, das kann man ihm nicht vorwerfen, er erledigt Dinge schnell und kompetent. Um dem vielleicht eine kritische Note zu geben, das führt manchmal auch dazu dass er sich etwas schnell ein Urteil bildet und dann muss man ihn doch mit Mühe davon überzeugen dass das vielleicht nicht ganz so richtig war – aber eigentlich hat er es schon ziemlich drauf.
Dein bisher schönstes Pfadfindererlebnis während deiner Amtszeit?
Das Busife in München kam mir als erstes in den Kopf. Weil da ganz objektiv gesprochen einige Dinge ganz anders waren und mehr aus dem Ruder liefen als bei anderen Singefesten. Dass mehr als die Hälfte des Bundes in der Nacht oder am nächsten Morgen auf dem Lagerplatz ankommt und das trotzdem das Ganze so gelungen – hatte ich den Eindruck – im Bund angekommen ist. Das war schon beeindruckend was zum einen mit der Organisationsleistung zusammenhing. Was die Schwarzen Löwen da vor Ort hingelegt haben das war schon vom Feinsten. Aber auch für mich eine Gefühlssache war, das ich da mit der Bufü auftreten konnte. Zum einen selber als Gruppe die teilnimmt, die singt, aber auch am Abend die Bekanntgabe der Jurywertung, wo ich selber in der Jury war. Das war sehr beeindruckend. Wir waren mit der Bufü auch mal unterwegs was ich auch sehr beeindruckend fand, mit beeindruckenden Persönlichkeiten unterwegs zu sein. Wir waren auf Fahrt und das andere war ein Klausurwochenende – wahnsinnig tolle Wochenenden.
Von der Bufü habe ich immer schnell den Eindruck, dass ihr sowas wie ziemlich gute Freunde seid. Ist das richtig? Vielleicht wie in so einer Sitcom. Bei welchen Themen liegt ihr auseinander und wenn ihr eine Sitcom wäret: welche Rolle hättest du dann?
Es freut mich dass wir so rüberkommen als wären wir miteinander befreundet und mein Eindruck ist, dass dieser Eindruck nicht ganz trügt. Das ist auch nicht naturgegeben wir haben auch versucht uns kennenzulernen und durch die gemeinsame Arbeit besser kennengelernt als wir uns vorher kannten. Da sind wir nicht komplett aneinandergeraten sondern haben uns eher angefreundet. Sitcom Rollen kann ich schwerlich zuweisen, da hab ich konkrete Rollen im Kopf die schwer damit vergleichbar sind was wir machen. Ich kann vielleicht sagen das die Grundlage unserer Arbeit ist das wir uns besser kennenlernen. Den Phillip kenn ich persönlich länger, der war ja früher mein Meutenführer. Je besser man Leute kennt desto besser weiß man wo man nicht mit ihnen überein sind. Ich glaube am meisten Sitcom mäßig sind schon Phillip und ich in der Bufü wenn wir uns gegenseitig ein wenig necken oder kleinere Streitgespräche führen. Da ist das Thema manchmal gar nicht so relevant und da findet man immer was, womit man sich gegenseitig anstupsen kann.
Angenommen du wärest stellv. Bufü des Weltpfadfinderverbands. Was würdest du konkret ändern oder wovon kann der Weltpfadfinderverband aus dem DPBM profitieren?
Der WPV spiegelt nur eine der Traditionslinien wieder der wir als Mosaik uns speisen denn Pfadfinder auf der ganzen Welt haben die Boy Scout Tradition von Baden Powell auf die sie sich beziehen. Als deutschsprachiger Pfadfinder hat man noch die Wandervogeltradition und ich persönlich kann mir mein Pfadfinderleben nicht ohne diese Traditionslinie vorstellen. Ich glaube aber auch dass der WPV nicht so vorstellbar ist wie wir es als Bund sind. Ich könnte mir schwer vorstellen der gesamten Weltpfadfinderarbeit diese Herangehensweise überzustülpen. Deswegen wäre es die musische Tradition oder das was eher aus dem Wandervogelbereich kommt das was ich der Weltpfadfinderbewegung ans Herz legen würde, was mir auch persönlich sehr gefällt. Aber ich bedaure es nicht dass wir nicht im WPV sind. Ich find das nicht besonders schlimm, würde aber trotzdem feststellen dass wir Teil der Weltpfadfinderbewegung sind – und gar kein so unwichtiger Teil.
Hättest du denn Lust auf das Jamboree zu fahren?
Ich persönlich hab da nicht so viel Interesse dran, nein.
Warum reizt es dich nicht mit mehreren tausend Pfadfindern aus aller Welt an einem Ort zu sein?
Warum reizt mich das nicht? Das reizt mich nicht! Die Vorstellung die ich vom Jamboree habe und die Leute mit denen ich gesprochen habe – mein Vater bspw. war selber schon 2 mal dort – in meiner Vorstellung oder in den Bildern sieht das anders aus als ich mir ein Pfadfinderlager vorstelle, oder wie ich sie erlebt habe. Das ist dann ein Pfadfinderdorf oder ein Pfadfinderkilometer oder noch mehr den ich mir angucken kann, aber der mir nicht so viel bringt wie das persönliche Gespräch mit anderen Pfadfindern die eine andere Pfadfinderei leben. Und dieser Austausch auf den kommt´s schon an aber den muss ich nicht in dieser Gigantomanie suchen.
Mitreden!