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Darum fahre ich zum Meißner!

Ein Artikel aus dem haddak 1/2013 aus der Rubrik Fernrohr. Du brauchst etwa 3 Minuten, um den Artikel zu lesen. Nimm dir die Zeit!

Im Oktober findet auf dem hohen Meißner ein großes überbündisches Lager zum hundertsten Jubiläum des ersten freideutschen Jugendtages statt. Teile unseres Bundes werden sich beteiligen, andere wiederum nicht. Es gibt ja auch für beides gute Gründe. Ich versuche zu erklären, warum ich hinfahre.

Ich habe inzwischen einige überbündische Singewettstreite und andere Veranstaltungen besucht und habe andere Pfadfinder- und Wandervogelbünde kennengelernt, von denen ich sicher nicht alle wiedertreffen muss.

Für mich bestand nie ein Zweifel daran, dass ich zum Meißnerlager fahre, obwohl mir genügend Gründe einfallen, die eine Teilnahme nicht notwendig machen. Ich habe inzwischen einige überbündische Singewettstreite und andere Veranstaltungen besucht und habe andere Pfadfinder- und Wandervogelbünde kennengelernt, von denen ich sicher nicht alle wiedertreffen muss. Auch größenmäßig waren die beiden DPV-Lager, die ich besucht habe, wahrscheinlich größer als das Meißnerlager sein wird und die teilnehmenden Bünde waren auch sicher näher an der Pfadfinderarbeit unseres Bundes dran, als das im Oktober der Fall sein wird. Als bloßes überbündisches Event reizt mich das Lager nicht (Ich würde sogar so weit gehen, dass größere Lager nicht gleich bessere Lager sind. Ich finde ein Bundeslager in vielerlei Hinsicht angenehmer).

Außerdem finde ich auch, dass sich bündisches Leben nicht auf Lagern, erst recht nicht auf Großlagern abspielen kann und sollte, sondern in der Sippe auf Fahrt. Ein solches Lager gehört sicher nicht zum Kern unserer pfadfinderischen Arbeit, sondern ist ein zusätzliches Ereignis. Ich glaube auch nicht an ein Erweckungserlebnis auf dem Lager, sodass ich nach der Meißnererfahrung mein komplettes (bündisches) Leben umstellen muss und den Bund wechseln oder gar einen neuen gründen muss.

Aber dennoch löst das Zusammentreffen der vermeintlich kompletten bündischen Szene einen gewissen Reiz auf mich aus. Vor allem, weil ich mich selbst als Teil dieser Szene begreife. Für mich persönlich spielt die Wurzel der Wandervogelbewegung eine mindestens genauso große Rolle wie die Wurzel des internationalen Pfadfindertums für mein pfadfinderisches Leben. Deswegen möchte ich auch dort vertreten sein, wo sich die bündische Szene präsentiert in all seiner Vielfalt.

Zu dieser Vielfalt gehört natürlich dazu, dass ich nicht alle mögen muss, die zum Meißnerlager kommen. Manche neigen dazu eine große Gemeinschaft von Gleichgesinnten in den Lagerteilnehmern zu sehen, obwohl sie selbst einen VW-Bus-Bund gegründet haben, um ihre eigene bündische Lebensvorstellung umsetzen zu können.

Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten unter den teilnehmenden Bünden, aber gerade die Unterschiede sind es, die das Lager für mich interessant machen. Die Vielzahl an Bünden (und vielleicht auch die fehlende Routine der Organisatoren in Großlagerplanung) macht die Vorbereitungen für das Lager herrlich chaotisch, sodass ich mich schon auf das Lager freue, das sicher weniger diszipliniert von Statten geht als die meisten Pfadfinderlager. Auch sicher ein Grund, weshalb sich das Lager an Ältere (ab 14 Jahren) richtet. Das mag merkwürdig klingen für ein Lager der Jugendbewegung, finde ich aber deswegen gut, weil ein zentraler Lagerinhalt für mich neben dem Blick über den Tellerrand die Auseinandersetzung mit den eigenen pfadfinderischen/ bündischen Werten und Idealen ist. Genau das steht nicht nur als ein Grundsatz unserer Roverarbeit in unserer Bundesverfassung. Es ist auch das, was das Meißnerlager für jene interessant macht, die in unserem Bund vielleicht nicht mehr als Sippen- oder Stammesführer aktiv sind, sich aber trotzdem noch als Pfadfinder verstehen und ihre bündische Selbsterfüllung nicht im VW-Bus-Bund suchen.

Ich glaube die bündische Szene kann ein bisschen Mosaik gut gebrauchen.

Zuletzt noch eine Feststellung zu unserem Bund auf dem Meißnerlager: Auf dem letzten Meißnerlager 1988 haben (laut Tonis Erzählungen, ich selbst war noch nicht geboren) ca. 25 Mosaiker teilgenommen In diesem Jahr werden wir mit ca. sechsmal so vielen Teilnehmern kommen. Das finde ich gut. Ich glaube die bündische Szene kann ein bisschen Mosaik gut gebrauchen.

Warum fährst du zum Meißnerlager? Warum fährst du nicht dort hin? Wir suchen Aussagen zum Lager im Oktober. Egal, ob du hinfährst oder nicht. Deine Meinung interessiert uns! Schreib ein kurzes Statement an Meissner@dpbm.de und erkläre deine Beweggründe. Die Zitate wollen wir zur Selbstdarstellung unseres Bundes auf dem Meißnerlager nutzen.

Der Vorbereitungskreis Meißnerfahrer im DPBM

Simeon (Stamm Sperber)

Der Artikel »Darum fahre ich zum Meißner!« wurde am 7. November 2013 von der Online-Redaktion des haddak , der Bundeszeitschrift des DPBM , veröffentlicht.

Online ist dir nicht retro genug? Kein Problem, du findest den Artikel auch im haddak 1/2013 von Seite 22 bis Seite 23.

Wir haben den Artikel mit den folgenden Schlagworten versehen: Bündisch, Meißner, Meißner 2013

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