Die Schulung begann mit einem Déjà-vu: An diesem Bahnhof in Haltern am See hatten – zumindest wir Teamer – uns vor zwei Jahren schon mal getroffen. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen hatten wir eine kurze Eröffnungsrunde gemacht und dann die Teilnehmer auf einen entspannten 24-Stunden-Haik geschickt.
Die Füße waren kalt, die Getränke in den Flaschen fingen an einzufrieren und die Schokolade im Rucksack hätte man nutzen können, um beim Kohtenaufbau die Heringe in den Boden zu schlagen.
Aber was bitte war das jetzt? Wettervorhersage mit Schneefall?? Knackiger Nachtfrost??? Allein die Stunde, die wir warten mussten, bis alle Teilnehmer und Teamer (mit der üblichen Verspätung der Deutschen Bahn) ankamen, reichte uns schon. Die Füße waren kalt, die Getränke in den Flaschen fingen an einzufrieren und die Schokolade im Rucksack hätte man nutzen können, um beim Kohtenaufbau die Heringe in den Boden zu schlagen. Also half alles nichts, wir mussten unsere Planung umschmeißen. Nichts war aus der Idee geworden, den ersten Abend im Schulungsheim in Ruhe und ohne Teilnehmer verbringen zu können, mit ein paar letzten erholsamen Stunden, bevor der Schulungsmarathon anfangen sollte. Die Haikstrecken für die Teilnehmer wurden verkürzt, der Zieleinlauf am Schulungsheim wurde auf denselben Abend vorverlegt und die Übernachtung der Teilnehmer im Zelt zugunsten der 5 Sterne-Unterkunft im Keller des Schulungsheims abgesagt. Immerhin das Kaminzimmer sollte bis zum Mittag des nächsten Tages für die Teilnehmer noch tabu sein, so hatten wir doch noch ein bisschen Ruhe für unser geplantes Raclette-Essen im Kreise der Teamer.
Die ersten Haikgruppen tauchten im Laufe des Abends auf, wurden mit dem Haus vertraut gemacht und dann bis zum kommenden Mittag im Keller untergebracht. Eine Gruppe ließ es sich jedoch nicht nehmen, trotz des Angebots der Übernachtung im Keller, draußen zu zelten. Respekt.
Der nächste Morgen brachte kühle Temperaturen und scheuchte bis zum Mittag die Gruppe, die trotz Kälte draußen übernachtet hatte, herein. Nachdem das Haus von den Teilnehmern in Beschlag genommen wurde und diese eine kurze Begrüßungsrunde („Wer bin ich und was will ich hier?“) sowie eine offizielle Eröffnungsrunde („Lasset die Spiele beginnen“) über sich hatten ergehen lassen, startete die Sifü 2013 mit dem Mittagessen. Aufgewärmt und satt ging es für die Teilnehmer anschließend an den ersten inhaltlichen Punkt der Schulung. So nahm die Woche ihren Lauf, das kühle Wetter blieb uns die ganze Woche erhalten.
Leider war es so, dass sich das Niveau bereits am ersten Abend in fröhlichem Kreise der Teamer ganz langsam an einen sicheren Ort zurückgezogen hatte. Sein Fehlen fiel nicht nur den Teamern auf, sondern natürlich auch den Teilnehmern. Im Verlauf der Woche musste das Niveau viel mitmachen: Schaumparties mit der Industriespülmaschine, sehr lustige abendliche Singerunden im Kaminzimmer und Überraschungen auf dem Jungenklo, um nur ein paar Highlights zu nennen.
Auf einem nachmittäglichen Spaziergang über sturmumtoste Felder fanden wir schließlich den Mottogeber der Woche: Ein Brett mit der Inschrift „Jetzt ist es soweit!“ Kurzerhand wurde dies zur Parole der Schulung und verursachte viele Lachtränen und schmerzende Zwerchfelle. Die Woche beendeten wir schließlich mit einem Planspiel, bei dem wir abprüften, was die Teilnehmer die Woche über vom Schulungsinhalt mitgenommen hatten.
Da uns die Teilnehmer jedoch nicht ganz ohne Niveau wieder nach Hause schicken wollten, verewigten sie es symbolisch auf einer schönen Holztafel mit allen Unterschriften der Teilnehmer. Am Abschlussabend mussten wir Teamer das Niveau dann symbolisch zurückerlangen. Die Reise begann im Keller des Hauses und führte uns durch den dunklen Wald vorbei an verschiedenen Stationen, die wir zu bewältigen hatten, bis zu einem großen Hang. Oben warteten die Teilnehmer mit dem Holzbrett-Niveau, das uns Teamern feierlich überreicht wurde. Zur sicheren Aufbewahrung und damit es uns nicht allzu schnell wieder verloren geht, steht es nun sicher bei Tina und Zecke im Wohnzimmerregal.
Im diesem Sinne freuen wir uns auf die Sifü 2014 – mit jeder Menge neuen Erfahrungen, vielen neuen Freundschaften und vielen alten Freundschaften und natürlich jeder Menge Spaß.
Mitreden!