Einen Pfadfinder, der zum Ring evangelischer Gemeindepfadfinder (REGP) gehört, erkennt man sofort an seinem flaschengrünen Pfadfinderhemd (ja, es ist ganz klar Flaschengrün, nicht etwa Mittel- oder Tannengrün!). Halstücher gibt es in allen Farben und Variationen. Gelegentlich kommt es zur Verwirrung, weil zwei Stämme gleiche Farben tragen. Dann gibt das auf dem Hemd aufgenähte Stammesabzeichen Aufschluss. Jeder dieser einzelnen Stämme gehört zu einer evangelischen Kirchengemeinde und ist in der Planung seiner Gruppenstunden- und Strukturen selbstständig.
Das Revier des REGP-Pfadfinders befindet sich hauptsächlich in Schleswig-Holstein, da der REGP der Nordkirche angehört. Jedoch auch außerhalb der Nordkirche haben sich REGP-Pfadfinder inzwischen verbreitet, etwa in Brandenburg, Thüringen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Man sieht also, der REGP-Pfadinder ist eine weit verbreitete Spezies und derzeit lassen sich etwa 6000 Kinder und Jugendliche dazu zählen.
Zu manchen Zeiten des Jahres, insbesondere um Pfingsten und in den ersten zwei Wochen der Sommerferien in Schleswig-Holstein lässt sich der REGP-Pfadfinder jedoch auch außerhalb seines natürlichen Lebensraumes beobachten. Zu dieser Zeit begibt er sich auf das sogenannte Pfingst- oder Sommerlager. Gerade während des Sommerlagers lässt er sich sogar weltweit blicken. Ein beliebter Sommerlagerort des REGP-Pfadfinders ist zum Beispiel Schweden.
Die REGP-Pfadfinder verstehen sich als Teil der evangelischen Jugend, dies lässt sich an dem Kugelkreuz erkennen, dass der REGP-Pfadfinder auf dem linken Ärmel trägt. Die Lutherrose auf der linken Brusttasche ist das Abzeichen des Ringes. Neben den typischen Pfadfinderwissen spielen Musik und Glaube eine wichtige Rolle. So erkennt man den REGP-Pfadfinder unter anderem auch an einem breiten Repertoire von christlichen Kinder- und Jugendliedern und guten Bibelkenntnissen, so dass er mit links eine Andacht aus dem Ärmel schütteln kann.
Die Herkunft des REGP-Pfadfinders ist keineswegs ein Geheimnis, stammt er doch von keinem der großen Pfadfinderbünde ab, sondern entwickelte sich aus unabhängiger kirchlicher Pfadfinderarbeit, die ihre Kreise zog.
Wie jeder Pfadfinder machen auch die Pfadfinder des REGP Jagd auf Abzeichen. So kommt mit jedem Sommerlager oder Helfereinsatz auf dem Kirchentag ein Abzeichen auf dem linken Arm hinzu. Ein ausgeklügeltes Ausbildungssystem leitet den Wölfling den Weg zum Gruppenleiter und führt durch diverse Prüfungen. Selbstverständlich gibt es auch für jede dieser Prüfungen ein Abzeichen oder einen besonderen Knoten für das Halstuch.
Also nur keine Scheu, wenn du das nächste Mal eine dem Menschen ähnliche Spezies in den schwedischen Wäldern beobachtest, die im flaschengrünen Hemd durch die Gegend wandert, dabei christliche Pfadfinderlieder singt und ausgesprochen gute Laune versprüht, dann handelt sich lediglich um einen Pfadfinder aus dem Ring Evangelischer Gemeindepfadfinder.
Mitreden!