Der Pfadfinderbund Nord ist ein kleinerer Bund, dessen Stämme vor allem im Großraum Hamburg ansässig sind. Wir haben Jungen und Mädchenstämme, wobei letztere deutlich in der Überzahl sind und sogar im Bund einen eigenen Bund bilden. Ältere gibt es bei uns nur wenige, im Normalfall hört man mit Mitte Zwanzig auf. Unser Fahrtenhemd ist blau, ohne Abzeichen. Die Halstücher unterscheiden sich in ihrer Farbe nur nach Geschlecht. Aus welchem Stamm ein Pfadfinder kommt, kann man bei uns am Knoten erkennen, da das Stammesabzeichen meistens dort befestigt ist. Halstücher gibt es erst sehr spät in der Sippenzeit, die Pfadfinder müssen sich erst mal beweisen.
Der Mittelpunkt eines jeden Stammes sind die Sippen – klassische Wölflingsmeuten gibt es bei uns nicht. Unsere Sipplinge treten meistens mit etwa acht Jahren in den Stamm ein und bleiben bis sie 15 oder 16 sind in der Sippe. Die Sippenführer müssen ihre neue Sippe selbst zusammenstellen, in dem sie an Schulen nach neuen potentiellen Sipplingen suchen.
Wir lieben es, mit unseren Gruppen auf Fahrt zu gehen. An Wochenenden mit kleineren Touren in das Umland von Hamburg, in den Sommer- und Herbstferien geht es ins europäische Ausland. Besonders beliebt sind die skandinavischen Länder. Hinzu kommen Themen- oder Mottofahrten für den ganzen Stamm, die oft sehr spannend sind, z.B. wenn wir zu Halloween eine unheimliche Gruppe von Kapuzenmenschen in einem Hamburger Park aufspüren und verfolgen müssen.
Jedes Gruppenmitglied geht mit seinem »Fahrtenbär«, einem speziellen Rucksack (siehe haddak 1/2011, S. 31), auf Wanderung. Wenn jemand das Material nicht hat, wird es für die Anfangszeit ausgeliehen. Die typische Bärenrolle – ein im Poncho eingerollter Schlafsack – wird den Sipplingen sehr früh beigebracht, wer möchte denn auch gerne im nassen Schlafsack pennen? Fast jeder Schlafsack von uns ist übersät mit kleinen Löchern, die sich eingebrannt haben, als wir neben dem Feuer in der Kohte lagen. Wir schlafen dort gerne und oft, deswegen hat unser Stamm auch nur Baumwollschlafsäcke am Start. Das Feuer in der Kohte wärmt immer, es ist sehr zu empfehlen. Jeden Tag kochen wir gemeinsam, »knacken« Holz und singen gemeinsam. Fürs Singen führt jeder seine eigene individuelle Liedersammlung. Apropos Singen: natürlich sind wir – vor allem unsere Mädchenstämme – auch jedes Jahr beim Hamburger Singwettstreit mit dabei.
Mitreden!