Ein Buch, das mit den Worten „Sie waren im Ausland und leben noch?“ anfängt, ist im Normalfall fremdenfeindlich oder wenigstens inländerfreundlich. Nicht so „Ausländisch für Notfälle“. Diese handliche Taschenlektüre, herausgegeben vom Bündnis für sicheres Reisen, will uns stattdessen helfen, auch in Zukunft außerhalb von Deutschland zu überleben. Gut, vielleicht ist das doch inländerfreundlich, aber eine gewisse Grundskepsis hat ja schon so manches Leben gerettet.
Nimmt man Eidechsen vom After her aus?
Nach der Devise fasst das Buch 23 Reiseziele zusammen und verrät dabei überlebenswichtige Sprachbrocken. Nach einer kurzen Gefahrenbeschreibung des jeweiligen Landes hangeln wir uns so von Situation zu Situation. Dabei erfahren wir, dass man in Griechenland beispielsweise stets Frolic bei sich haben sollte, um streunende Hunde abzulenken und wie man sich schnell mit Türken anfreundet. Die mehr als 200 Sätze, vorbildlich nach dem Schema Deutsch-Originalsprache-Lautschrift aufgebaut, geben einem sehr schnell Einblicke in fremde Kulturen und man sehnt ihre Nutzung geradezu herbei. Leicht auszumalen, was „Schi i de nei zang sche zung tuen bu tau tschu lai de ma?“ („Nimmt man Eidechsen vom After her aus?“) für interkulturelle Wirkung entfaltet, wenn man diesen Satz fehlerfrei in China aussprechen kann.
Eine Bastelanleitung für eine Lawinensonde
Zusätzlich zu den Übersetzungen bietet das Buch allerlei Tipps und Vordrucke, darunter zwei Vordrucke für Reisetestamente, ein Vordruck für eine Weiße Fahne, eine Bastelanleitung für eine Lawinensonde und für Schneeschuhe.
In Zeiten internationaler Zusammenkünfte bietet „Ausländisch für Notfälle“ also genau die Informationen, die es braucht, um auch in fernen Kulturen zu überleben. Eine Pflichtlektüre für all die Verrückten, die Auslandsfahrten wagen.
- „Ausländisch für Notfälle –Ein Sprachführer für Paranoiker“
- Bündnis für sicheres Reisen (Herausgeber)
- ISBN: 978-3-404-66421-4
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