1956. Im Zuge der Gründung des europäischen Pfadfinderbundes FSE (Fédération de Scoutisme Européen) wurde auch der BEP gegründet. Wir blicken also auf eine bewegte Vergangenheit unseres Bundes zurück, der zeitweise über 30 Gruppen umfasste und stark in die europäische Pfadfinderei unter der FSE eingebunden war. Als Folge des Austritts aus der FSE und den politisch unruhigen 60er Jahren, besteht der BEP heute aus nunmehr drei Gruppen. Seit 1978 existiert der neue europäische Dachverband CES (Confédération Européene de Scoutisme
Der Gedanke, die Europaidee zum Auftrag eines Pfadfinderbunds zu machen, war nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges und dem Bestreben hin zu einer europäischen Integration abseits von wirtschaftlichen Bündnissen naheliegend. Doch wo steht der BEP heute, wo doch Kriege in Europa undenkbar geworden sind? Die Begeisterung für Europa ist in einer Zeit, in der mit der EU meist der standardisierte Krümmungsgrad von Gurken und aktuell die Euro-Krise assoziiert wird und in der die Hoffnung auf ein demokratisches Europa der Völker angesichts der EU-Bürokratie und der großen wirtschaftlichen Unterschiede beinahe antiquiert wirkt, stark zurückgegangen. Somit hat sich auch die Identität des BEP gewandelt. Für uns ist zunehmen die Zusammenarbeit mit den deutschen Bünden im DPV wichtiger geworden.
Wir verstehen unser Engagement im Kontext Europas, gerade in Zeiten einer sich vergrößernden und vor immer neue Probleme gestellten europäischen Völkergemeinschaft, jedoch immer noch als äußerst wichtig. Dafür ist zum einen unsere aktive Mitgliedschaft in der CES wichtig, die alle vier Jahre unter dem Titel »Eurojam« ein großes Verbandslager veranstaltet und in der viele feste Kontakte wie auch eine Gruppenpartnerschaft gewachsen sind. Zum anderen haben wir in den vergangenen Jahren mit den Fahrtenländern Polen, Ungarn und nun Tschechien einen Schwerpunkt im noch weniger gut integrierten Osteuropa gesetzt. Wir wollen uns auch in der Zukunft darum bemühen, ein noch bewussteres Kennenlernen anderer Regionen Europas auf unsere Tagesordnung zu setzen und uns auch verstärkt mit den aktuellen politischen Themen in Europa zu beschäftigen.
Nachdem ihr nun das »E« aus BEP kennengelernt habt, folgt ein Punkt, der unseren Bund für seine Mitglieder außerdem ausmacht. Unsere Gruppen in Köln, Marburg und Wuppertal sind mit insgesamt nur knapp 200 Mitgliedern besonders eng verbunden. Das Wort »familiär« lässt sich auf den BEP aufgrund seiner Größe gut anwenden. Wenngleich diese Tatsache natürlich Probleme, wie eine relativ kleine und junge Leiterschaft und starke Schwankungen in den Meuten und Stämmen (Stamm ist bei uns der Sammelbegriff für Pfadfinder und Hajker) nach sich zieht, gewinnen wir der Überschaubarkeit des BEP durchaus auch Vorteile ab. Es besteht eine recht enge Zusammenarbeit zwischen den Gruppen und ein sehr persönliches Verhältnis zwischen ihren Mitgliedern. Natürlich haben wir das Ziel weiter zu wachsen, jedoch sind wir auch mit der Möglichkeit, auf Veranstaltungen von DPV und CES über unseren eigenen Tellerrand zu schauen, durchaus zufrieden. Aufgrund unserer Mitgliedschaft in der eher scoutistischen CES und dem stärker bündisch geprägten DPV nehmen wir eine Position zwischen diesen beiden großen Lagern ein und müssen unsere Identität oft erklären, was wir aber ebenfalls als eine Bereicherung empfinden.
Für die nächsten Jahre wollen wir, neben den bereits genannten Zielen, einen Schwerpunkt auf die Schulung unserer Leiter und die Verbesserung unseres Programms setzen, um auch weiterhin gute Pfadfinderarbeit gewährleisten zu können und uns als eine womöglich kleine, aber doch eigene Facette der Pfadfinderbewegung zu erhalten.
Bund, Europa und Pfadfinder – Wie ihr seht, gibt es auch für die nächsten 56 Jahre noch genug Ziele, für die wir unser Bestes geben …
Mitreden!