Wie ihr wisst, ist in dieser Zeit einiges anders. Die Corona-Pandemie betrifft nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch uns Pfadfinder_innen. Fahrten fallen aus und Heimabende finden auf andere Weise statt. Jeder Stamm geht damit anders um: Bei uns im Stamm Wildkatzen haben Heimabende – je nach Situation und Infiziertenzahl – unter Sicherheitsmaßnahmen stattgefunden oder wurden abgesagt, wenn die Ansteckungsgefahr zu hoch war. Als Ersatz haben wir uns zu Online-Meetings verabredet, um in Kontakt zu bleiben und darüber zu quatschen, wie es uns in dieser Zeit geht. Manche Sippen und die Meute haben Bastelpakete bekommen, um zuhause online zusammen zu basteln.
Wir, als Sippe Bengal, möchten gerne etwas über unsere Zeit während der Pandemie erzählen und wie unsere Sommerfahrt 2020 in der Eifel so ablief. Alle Sippen sind einzeln, für eine Woche, auf einen Campingplatz gefahren – wir waren auf dem Campingplatz Oberprether Mühle. Die Meute hat mit einigen Roverinnen auf der Maiglerwiese in Brühl ein eigenes Lager gemacht. Während der Fahrt hat man Corona ganz vergessen. Es war eigentlich alles wie immer, außer dass man Masken tragen und Abstand halten musste. Wir haben viel erlebt und unternommen: Wir waren Eis essen und in einem Vogel-Wildpark. Auf dem Campingplatz hatten wir viel Spaß, haben Kartenspiele gespielt, gesungen und waren im Wald spazieren. An einem Abend haben wir auch ein Lagerfeuer mit Stockbrot gemacht und Pfadfinderlieder gesungen. Als die Woche vorbei war, sind wir wieder nach Brühl gefahren. Dort wartete ein zweitägiges Stammeslager auf der Maiglerwiese auf uns.
Während des Lagers war einiges anders: Man hatte eine Partnersippe, mit der man Kontakt haben durfte. Jede Sippe hat für sich gekocht und allein oder mit der Partnersippe gegessen. Beim Abendessen saßen alle wie gewohnt zusammen im Kreis – aber mit Abstand. Genauso verlief auch der Kleinkunstabend und die Singerunden. Obwohl die Sommerfahrt dieses Jahr anders war, war sie unvergesslich und besonders. Wir haben einfach die Zeit genossen, die man mit der Sippe und dem Stamm hatte. Es war die erste Fahrt nach einem halben Jahr und im Endeffekt war es egal, ob in Deutschland oder in einem anderen Land: Es war einfach wieder schön, mit den Pfadfinderinnen unterwegs zu sein.
In diesem Jahr ist vieles ausgefallen oder war anders, dennoch haben sich der Bund, der Stamm und unsere Sippenführerinnen schöne Aktionen und Gesten überlegt, um diese Zeit trotz Corona zu etwas Besonderem zu machen: Statt dem jährlichen BuSiFe, gab es dieses Jahr vom PbH ausgerichtet einen Musikvideocontest. Es gab sogar eine Jury, welche die hochgeladenen Musikvideos der Sippen und Meuten bewertete – und auch eine Preisverleihung. Außerdem gab es im Herbst eine Fahrtombola vom Bund, bei der man eine Kohte gewinnen konnte, indem man eine schöne Aktion mit seiner Sippe durchführte. Wir haben Vogelhäuschen für das Heim bemalt und Flaschenpost geschrieben, um sie anschließend in den Rhein zu werfen.
Unsere Sippenführerinnen haben sich auch zu Nikolaus etwas Schönes für unsere Sippe überlegt: Sie haben jedem Sippling selbstgemachte Kekse und ein Bild einer Fahrt nach Hause gebracht. Aber auch unser Stamm hatte eine schöne Aktion als Ersatz für die Winterfahrt, die leider ausfallen musste, geplant. Auf Wunsch konnten alle aus dem Stamm verschiedene Weihnachtskarten basteln – mit Weihnachtsliedern, Gedichten, Plätzchen und Rezepten – die dann an andere aus dem Stamm geschickt wurden. Wie man sieht, hatten wir trotz Corona viel Spaß und haben schöne Momente zusammen erlebt. Trotzdem hoffen wir, dass dieses Jahr wieder ein normales Pfadfinderinnenleben stattfinden kann.
Mitreden!