Wann hast Du das letzte Mal die Sterne bewusst wahrgenommen? Sterne sind für uns nur kleine Punkte am Himmel, aber stell Dir eine Welt ohne sie vor. Du blickst in die dunkle Nacht und siehst nichts als die schwarze Unendlichkeit des Universums. Doch was ist da wirklich am Himmel?
Timon?
Ja?
Hast du dich jemals gefragt, was diese leuchtenden Pünktchen da oben sind?
Pumba, ich muss nicht fragen – ich weiß es!
Oh, was sind sie? Na Glühwürmchen. Glühwürmchen, äh… die da … oben feststecken auf diesem großen blauschwarzen … Ding.
Oh, echt? Ich dachte immer, das wären Kugeln aus Gas, die in Milliarden Kilometern verglühen.
Pumba, bei dir besteht alles aus Gas. Simba, was sagst du dazu?
Nun äh … Ich weiß sowas nicht … ich weiß es nicht… nein!
Komm schon, Simba… komm schon sag … saag … saaag … Och, komm schon. Sag … sag, sag, sag … komm schon, jetzt bist du dran… bitte.
Nun … mir hat mal jemand erzählt, dass die großen Könige der Vergangenheit da oben sind und auf uns aufpassen. (aus: »Der König der Löwen«)
Für die einen sind sie leuchtende Kugeln aus Gas, für die anderen Vergangenheit. Doch für uns Pfadfinder können sie als Sternbilder hilfreich den Weg weisen und die Phantasie beflügeln.
Doch schaffst Du es immer den Überblick zu behalten? Auf Anhieb den großen Wagen zu finden und dann durch die Verlängerung der Achse … ach wie war das noch mal? Anbei findest Du eine Übersicht der Sternbilder, die bei uns auf der Nordhalbkugel zu sehen sind. Außerdem ein paar Möglichkeiten Dich mit diesen Sternbildern am Himmel zu orientieren. Such Dir ein möglichst lichtarmes Plätzchen, um die Sterne zu beobachten. Denn leider sticht aufgrund der hellen Satelliten, Flugzeuge und Stadtbeleuchtungen selbst der »hellste« Stern (Polarstern) nur noch selten hervor. Viel Spaß!
Peile mit dem Kompass nach Norden und schaue ganz gerade nach oben, dann findest Du zum Schwanzende des kleinen Bären. Dieses ist zugleich auch der hellste Stern im Sternbild, der Polarstern. Der kleine Bär ist ein Zirkumpolarsternbild. Das sind Sternbilder, die das ganze Jahr – natürlich abhängig von der Region – zu beobachten sind. Manch einer kennt den kleinen Bären vielleicht auch als »Kleinen Wagen«.
Auch der Große Wagen (Großer Bär) ist ein zirkumpolares Sternbild. Wenn Du die Hinterachse des großen Wagens fünfmal verlängerst, landest Du genau beim Polarstern, also dem Schwanzende des kleinen Bären.
Zwischen den beiden Bären windet sich das Zirkumpolarsternbild Drache heraus. Es umschlingt den kleinen Bären und wendet sein Haupt kurz vor Kepheus in Richtung Herkules.
Mithilfe von kleinem und großem Wagen findest Du auch das Zirkumpolarsternbild Kassiopeia. Einfach von dem großen Wagen eine Linie über den Polarstern hinaus ziehen … schon bist Du beim »Himmels-W«.
Den vierten Strich der Kassiopeia nach oben verlängert triffst Du auf das zirkumpolare Sternbild Kepheus in der Milchstraße.
Der zweite Strich der Kassiopeia nach unten verlängert führt Dich zum Kopf des Ungeheuers, das Perseus in der Hand hält.
Der Orion ist wegen seiner großen Helligkeit wohl ohne Hilfe zu finden. Am auffälligsten ist sein Gürtel – drei Sterne bilden eine auffällige Linie.
Folgst Du dem Gürtel des Orion über Kepheus – Kassiopeia – Perseus kommst Du zum Sternbild Fuhrmann. Da der Fuhrmann den großen Wagen lenkt, kannst Du ihn auch finden, wenn Du die Deichsel des großen Wagens über die Hinterachse hinaus als Zügellinie verlängerst.
Der Adler, das Abzeichen von meinem Stamm Raubvögel, liegt in der Verlängerung von Fuhrmann und Kepheus.
Bis zum Fuhrmann reichen auch die Hörner des Stiers. Du findest ihn, wenn Du die Zügellinie des Großen Bären über den Fuhrmann hinaus verlängerst.
In der Verlängerung des Polarsterns mit der Hinterachse des Großen Wagens liegt das Sternbild Löwe.
Zwischen dem Löwen und den Zwillingen (Verlängere die Diagonale im Kasten des großen Bären, dann stößt Du links des Stiers auf die Zwillinge – oder verlängere Perseus und Fuhrmann) befindet sich das schwache Sternbild Krebs.
Mehr Sternenkunde gefällig?
Welche Sterne und Planeten auf dem nächsten Hajk zu sehen sind, kannst Du auf deinem PC mit »Stellarium « sehen. Damit kann der Sternenhimmel zu jedem Datum und jedem Ort auf der Erde errechnet werden. Das Programm kann unter www.stellarium.org kostenlos herunter geladen werden. Auf dem Hajk selbst macht sich eine nachtleuchtende, drehbare Sternenkarte nicht schlecht. Wenn nicht schon in der Heimbibliothek vorhanden, bekommt Ihr sowas für rund 15 € in der Buchhandlung. Wer ein wenig mehr wissen möchte, ist mit einem kleinen (also fahrtenkompatiblen) Sternenführer, wie »Welcher Stern ist das?« schon gut bedient. Wer nach dem ersten Ster nenhimmel auf Fahrt Sternenstaub geleckt hat, dem sei »Streifzüge durch das All« von Helmut Hornung ans Herz gelegt (Deutscher Taschenbuchverlag, 12,95 €).
Mitreden!