Der Winter steht vor der Tür und damit Regen, Wind und Schnee. Wer da auf Fahrt den Naturgewalten trotzen möchte, braucht schon mal etwas mehr als nur eine Tasse heißen Tee, um die Lebensgeister zu wecken. Da bietet sich natürlich ein ordentlicher Tschai an. Nicht umsonst ist dieses Getränk das Gravitationszentrum vieler Jurtenabende und legendärer Singerunden. So wärmt der Tschai die Glieder, ölt die Stimmbänder und soll sogar ungeahnte kreative Kräfte wecken.
Ein einzig richtiges Rezept gibt es dabei nicht, meist hat jeder Tschai-Koch seine eigene Lieblings- mischung. Die einen mögen ihn eher süsslich mit viel Fruchtaroma, bei manchen soll er zimtig und voller Würze sein, während wieder andere ihn nur dann als gut befinden, wenn ein Teebeutel höchstens einmal am Hopo vorbei getragen wurde. Deshalb ist es hier auch unmöglich, das »beste« Tschai-Rezept abzudrucken. Stattdessen präsentieren wir ein Basis-Rezept und bieten einige verschiedene Ideen zum Experimentieren an.
Für 20 Liter Tschai nehme man:
- 10 Liter trockenen Rotwein
- 6 Liter Tee (eine Mischung aus Schwarz- & Früchte-Tee)
- 2 Flaschen Rum Jeweils
- 1 Liter Trauben-, Ananas- und Apfelsaft.
- 1 Orange gespickt mit Nelken
- 1 Vanillestange
- 2 Stangen Zimt
- 1 Päckchen Haselnüsse
- 1 Kilo frische Apfelringe (bei getr. 500 Gramm)
- 500 Gramm Zucker
- Gewürze wie Muskat, Pfeffer, Vanillezucker und was die Küche sonst noch hergibt.
Die Haselnüsse und Apfelringe werden 12 Stunden vorher mit der Orange, Zimt und Zucker in einer Flasche Rum eingelegt. Öfters umrühren. Am Abend wird zuerst der Tee gekocht und die Säfte dazugegeben. Die Flüssigkeit wird weiter erhitzt, aber nicht mehr gekocht. Dann wird alles Eingelegte dazugegeben und ziehen gelassen. Mit dem restlichen Zucker und der zweiten Flasche Rum wird abgeschmeckt. Nun können auch die Gewürze dazugegeben werden. Bingo! – Der Tschai ist fertig. Auf dieser Grundlage sind nun der Kreativität des Kochs nur wenige Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt und gefällt, sei es nun Chili, Lakritz oder Ingwer. Manch einer hat auch schon durch Glühfix oder andere Teesorten eine neue Note in den Tschai gezaubert. Das Verhältnis zwischen Wein, Rum, Tee und Säften kann leicht dem persönlichen Geschmack angepasst werden und auch die Früchte sind natürlich frei auszutauschen. Und im Zweifelsfalle gilt: der Koch hat immer Recht.
Mitreden!