Wie man eine recht passable scoutistische Jugendgruppe aufbaut und woran man diese also erkennen kann, das hat uns ja vor gut 100 Jahren BiPi aufgeschrieben und alsbald wurde dies von Alexander Lion und Maximilian Bayer ins Deutsche übersetzt.
Was aber macht eine bündische Gruppe dann heute aus? Nun, »das Bündische« ist zumeist ein bunter Mix aus Wandervogeltraditionen, jungenschaftlichen aber auch aus ein paar pfadfinderischen Stilelementen. »Bündisch« ist immer: Fahrt, Kohte, Gruppe, Freundschaft, gemeinsames Singen und Musizieren, Naturerlebnis und meist auch Handwerkereien und »Neues ausprobieren«. Auch wenn eine vergleichbare Kluftordnung bei den mir bekannten Gruppen eher untypisch ist, so pflegen die einzelnen Bünde dennoch oft jeweils äußere Erkennungszeichen oder gar »Rangabzeichen« (Barett, farbige Kordeln, Rittergürtel, auch: Halstuch, Takelbluse, Juja …). Verbreitet ist auch das Prinzip der Kleingruppen (»Rotte«, »Horte«, »Gilde « …) – allerdings ist deren Altersstruktur oft viel gemischter als in unseren Sippen und Meuten. Oft genug ist die Zusammensetzung immerhin ähnlich konstant wie bei uns, sobald sich die Jüngeren dann nach etwaiger Probezeit (Zeit vor dem »Knappenschlag«, »Anwärterschaft « …) für die Aufnahme in den Bund qualifiziert haben (Fahrtenteilnahmen, auch: Proben, Mutproben/Loyalitätsrituale/Initiationsriten).
Das inhaltlich-programmatische Spektrum ist jenseits von Fahrt und musischer Arbeit extrem breit gefächert. Es reicht von sehr avantgardistisch (gern in Verbindung mit hohem/elitärem Anspruch an Auftreten/Umgangsformen) in handwerklichen/ künstlerischen/sportlichen Aktionen über pfadfinderähnliche Gruppenstunden bis hin zu Wir-machen-gemeinsam-was-uns-Spaß-macht oder- als-gute-Idee-erscheint – überwiegend kombiniert mit christlichen/spirituellen Elementen. Alles in Allem: Die gemeinsame Basis mit vielen der bündischen Gruppen ist groß. Das gegenseitige Kennenlernen verschafft einerseits viele neue Anregungen und sicher schnell auch neue Freunde. Andererseits hilft es das eigene Sippenprofil zu stärken und an der eigenen Gruppenkultur zu arbeiten. In unserer neuen, kleinen haddak-Serie stellen wir Euch ein paar der lebendigsten und interessantesten bündischen Gruppen vor. Wenn Ihr sie trefft oder besucht: bleibt neugierig und zeigt Euch von Eurer Schokoladenseite! Viel Spaß beim gemeinsamen Toben, Hajken, Klönen, Singen wünscht.
Mitreden!