Es ist alle Jahre wieder das gleiche Procedere beim Peter-Rohland-Singewettstreit auf der Burg Waldeck: Nachdem ein langer Wettstreit mit unzähligen Darbietungen mal mehr, mal weniger (auf den unterschiedlichsten Ebenen-) unterhaltsamer Protagonisten zu Ende geht, haben die ersten Bündischen schon ihre Klampfen parat, um ins gemeinsame Singen überzugehen.
Wir im Zugvogel sind dann meistens erstmal noch dabei, uns langsam in die richtige Laufzahl zu beamen und wenn, eine Weile nach der obligatorischen Siegerehrung, so langsam das Kribbeln zum Musizieren aufkommt, geht man rum, trommelt seine Peer-Group zusammen, stimmt die Instrumente – und legt los. Das macht dann unglaublich viel Bock, aber man möchte ja auch beeindrucken – zeigen, wo der Frosch feiertechnisch seine Locken hat, um es salopp auszudrücken. Und ich war da immer überzeugt von der Ausdauer unseres Bundes, was das Musizieren und Feiern angeht.
Aber es geht ja hier gar nicht um den Zugvogel, es soll ja um den DPB Mosaik gehen. Und der kommt jetzt ins Spiel:
Wenn man (trotz aller Ausdauer) so langsam sein Pulver verschossen hat, die „Kracher“ eigentlich schon alle gesungen wurden, der „Drive“ langsam etwas schläfriger wird, dann hat es sich inzwischen auf der Waldeck etabliert, das es heißt: „Mosaik – übernehmen sie!“
Und was dann bis in den nächsten Morgen noch einmal rausgehauen wird, beeindruckt mich tatsächlich immer enorm. Da sind mir unbekannte Lieder (und auch immer wieder neue, wie mir scheint) und dann gibt es unzählige Pfadis, die plötzlich – textsicher bis in die hintersten Reihen – sämtliche Stücke intonieren von denen ich schon seit Jahren endlich mal den Text lernen will oder welche ich mir schon lange mal auf der Gitarre draufziehen wollte, wenn nur diese unglaublich komplizierten Griffe nicht wären. Und das alles geschieht auf einem beneidenswerten musikalischen Niveau und bis in die frühen Morgenstunden. Wenn ich gesetzter Oldie schon in der Penntüte versunken bin, wiegt mich meist ein exzellenter Ohrenschmaus in den Schlaf.
In Ottenstein damals, war es zu dieser Zeit meist eher Zeit für Oropax, um sich das musikalische Elend der zuletzt Verbliebenen nicht mehr geben zu müssen.
Nun ja, vielleicht eine profane Beobachtung, aber das ist tatsächlich das, woran ich als Erstes denke, wenn ich gefragt werde, wie ich den DPB Mosaik wahrnehme. Darüber hinaus – ich schleime gar nicht so gerne, wie es hier den Anschein macht – fallen mir in dem Zusammenhang auch nur äußerst sympathische Typen ein. Und immer wieder auch junge Menschen, die nachdrängen und die ganze Sache nach vorne treiben.
Gruppen, die so fit sind, werden von Wandervögelbünden gerne gekeilt. Das setzt aber voraus, dass man diese noch beeindrucken kann. Ich wüsste in diesem Fall nicht so recht wie. Scheinbar seid Ihr dort, wo Ihr seid, bestens aufgehoben. Und wir freuen uns immer wieder, etwas gemeinsam mit Euch unternehmen zu können. In diesem Sinne freue ich mich auch schon auf die gemeinsame Forumsarbeit auf dem diesjährigen Meißnertreffen.
Ayen und Wohlsein,
Mitreden!